Aktuell sorgt das Thema künstliche Intelligenz (KI) wieder für viel mediale Aufregung, besonders durch GPT-4o, den neuen Nachfolger von ChatGPT. Das KI-Modell wurde am 13.05.2024 von OpenAI vorgestellt und fasziniert dadurch, dass man sich erstaunlich flüssig über Video und Sprache mit der künstlichen Intelligenz (KI) unterhalten kann. Sie ist sogar in der Lage zu singen oder auf die Videoaufnahme zu reagieren. Nur einen Tag später hat Google auf der Entwicklerkonferenz Google I/O neue Funktionen des KI-Modells Gemini vorgestellt. Es wurde außerdem angekündigt, dass in Zukunft bei der Google-Suche KI zum Einsatz kommen soll. Wem es schwer fällt, bei den vielen neuen Entwicklungen und Modellnamen zum Thema künstlichen Intelligenz den Durchblick zu behalten, der ist damit nicht alleine. Deshalb fragen wir uns: Wo kann KI Menschen helfen, den Durchblick zu verbessern und wo passiert das bereits?
Künstliche Intelligenz in der Forschung und Weiterbildung
Ein Bereich, in dem künstlichen Intelligenz derzeit neue Möglichkeiten eröffnet, ist die Forschung. Ein interessantes Beispiel ist eine Studie, in der wir sogar selbst auftauchen durften. Das SZ Institut hat besagte Studie zum Thema Weiterbildung beim SWI (Sozialwissenschaftlichen Institut Schad) in Auftrag gegeben. Das Ziel war herauszufinden, mit welchen Weiterbildungsangeboten und Anbietern die Lernenden besonders zufrieden waren.
Der Verwendung von KI ist zu verdanken, dass eine extrem große Menge an Daten für die Studie ausgewertet werden konnte. Über 100 Millionen Online-Quellen wurden für die Studie durchsucht und bildeten mit einer zweijährigen Befragung die Grundlage für die Auswertung der Ergebnisse. Beim sogenannten Social Listening unterteilte die KI in positive, negative und neutrale Stimmungsbilder. Ohne Software und künstliche Intelligenz wäre eine Durchsuchung und Verarbeitung solcher Datenmengen kaum umzusetzen. Die Ergebnisse wurden in insgesamt 14 Kategorien zu verschiedensten Weiterbildungsbereichen eingeordnet und bewertet.
Es stellt sich natürlich noch die Frage, wo wir nun in der Studie auftauchen. Wir dürfen an dieser Stelle mit Freude berichten, dass wir in zwei der Kategorien aufgenommen wurden. In den Bereichen IT-Weiterbildung und Weiterbildung Fremdsprachen (E-Learning) haben wir jeweils die Note “sehr gut” erhalten. In diesem Sinne möchten wir uns natürlich bei allen bedanken, deren positive Äußerungen und Bewertungen das ermöglicht haben!
Künstliche Intelligenz in Marketing und Medizin
Wie sich voran gezeigt hat, kann künstlichen Intelligenz durchaus dabei helfen, den Durchblick zu erleichtern, anstatt für Chaos zu sorgen. Ein weiterer wichtiger Bereich, in dem künstlichen Intelligenz auf ähnliche Weise Wege bahnt, ist das Marketing. Viele Unternehmen nutzen KI längst erfolgreich, um effizienter und umfangreicher auf Trends und Stimmungen ihrer Kund*innen reagieren zu können. Für alle, die ihr Marketing-Wissen ausbauen möchten, lohnt sich eine Auseinandersetzung mit dem Thema KI definitiv.
In der Medizin wird währenddessen eifrig geforscht und durchdacht, wie KI auch hier Prozesse weiter vereinfachen und verbessern kann. Es finden sich viele Anwendungsfälle, in denen künstlichen Intelligenz zum Einsatz kommen kann, um Prozesse einfacher und zuverlässiger zu machen.
Die Verwendung von KI könnte beispielsweise in Form von Screenings dafür sorgen, dass Krankheiten schneller erkannt und behandelt werden können. Es dürfte an dieser Stelle beruhigend sein, zu hören, dass bei der zugehörigen Forschung die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit im medizinischen Bereich sehr große Beachtung findet. Besonders ein sensibles Thema wie der Datenschutz wird in diesem Kontext sehr ernst genommen. Sowohl Patient*innen als auch medizinisches Personal müssen sich auf die Technologien verlassen können und deshalb dauert der Weg bis zur sicheren Anwendung seine Zeit. Gleich morgen mit futuristischen Neuerungen und Diagnose per KI über die heimische Arztpraxis zu rechnen, ist also nicht realistisch.
Wie kann ich mich mit künstlicher Intelligenz auseinandersetzen?
Für den Umgang mit künstlichen Intelligenz im Alltag stellt sich die Frage: Wie bildet man sich selbst über KI weiter und wie behält man die Ruhe in der Flut von Veränderungen? Bildungsexperten sprechen sich für eine bewusste Auseinandersetzung mit KI in der Bildung aus. Sie raten dazu, sich aktiv mit KI-Modellen wie ChatGPT zu befassen und sich dabei in erster Linie im Denkprozess von der KI unterstützen zu lassen. Man sollte nicht naiv auf die Richtigkeit der generierten Texte und Fakten vertrauen, doch dabei spricht nichts gegen ein bewusstes Ausprobieren. Die Empfehlung bezieht sich zwar auf das schulische Umfeld, lässt sich aber auf den privaten Umgang mit KI übertragen. Setzt man sich mit Neugier mit neuen Apps und Möglichkeiten auseinander, bekommt man ein Gespür für die Vorteile und Grenzen der Technologie.
Was die Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz ebenfalls vereinfacht, ist sprachliche Erfahrung. Viele der Softwares sind zwar in verschiedenen Sprachen verfügbar, im Kern jedoch auf Englisch konzipiert. Dabei können sich gelegentlich Fehler in den auf Deutsch generierten Texten einschleichen. Sprachliches Gefühl fürs Englische kann das Erkennen solcher Fehler erleichtern. Es kann sich deshalb lohnen, nochmal die eigenen Englisch-Fähigkeiten unter die Lupe zu nehmen.
Grundsätzlich halten wir es für wichtig, sich nicht vom Thema KI einschüchtern zu lassen. Das ist leichter gesagt als getan, vor allem, wenn man um seine berufliche Zukunft fürchtet. Aus diesem Grund haben wir 9 Berufe identifiziert, die KI ganz sicher nicht ersetzen kann. Für andere Berufe sind Weiterbildungen tatsächlich eine gute Möglichkeit, sich zielführend mit dem Thema auseinanderzusetzen. In jedem Fall sollte man nicht aus Sorge um die Zukunft die Chancen der Technologie aus dem Blick verlieren.