Interview mit der Dozentin und Leiterin des Fachbereichs Online Marketing Business
Dozentin im Fokus – Anne-Sophie Lugo, Initiatorin der Lernplattform students for students, Dozentin und Fachbereichsleiterin des Online Marketing Business bei Learning Digital. Im Blog-Interview sprach sie über die eigene Präsenz auf Social Media, die Lernplattform Students for Students und die neue Berufsfelder.
Präsenz auf Social Media
Anne-Sophie, du bist unsere erste Dozentin im Fokus. Verrat uns doch mal, warum wir auf Social Media wenig über dich finden. Dabei bist du doch Expertin in dem Bereich und trotzdem wenig präsent – wie passt das zusammen?
Anne-Sophie Lugo: Ich glaube, gerade weil ich Expertin bin, weiß ich, dass es gut ist, weniger preis zu geben. Ich habe für mich persönlich entschieden, nicht so präsent zu sein. Das heißt aber nicht, dass ich alle Trends und Entwicklungen aktuell nicht mitverfolge. Es gibt für mich immer zwei Seiten der Medaille. Einmal die Unternehmensperspektive, in der man so handelt, dass man seine Marke bestmöglich über Social Media präsentiert. Und die andere Seite, wo man weiß, was für Daten online gesammelt werden, wenn man etwas veröffentlicht. Als Unternehmen gibt es viele positive Möglichkeiten, Social Media zu nutzen. Und ich bin auf allen Plattformen vertreten und verfolge stets, was es Neues gibt. Insgesamt gilt, dass sich jeder sehr bewusst darüber sein sollte, was er auf Social Media öffentlich machen möchte oder eben nicht.
Privates und Berufliches auf Social Media gut trennen
Wenn man hauptberuflich für „Social Media“ zuständig ist, wie kann man sich dann abgrenzen zwischen privater Person und beruflicher Tätigkeit?
Anne-Sophie Lugo: Es kommt ein wenig auf deine Persönlichkeit an. Wenn du ein extrovertierter Mensch bist, magst du ja Social Media und zeigst gern. Wenn du jedoch introvertiert bist, dann nutzt du es eher passiv und beobachtest. Ich bin Letzteres. Generell würde ich immer darauf achten, dass man seine Accounts trennt: das Private und das Berufliche. Und wenn ich privat etwas öffentlich poste, muss mir klar sein, dass eine Wahrnehmung oder Identifizierung mit dem Unternehmen stattfindet. Natürlich kann man Privat und Beruflich ein wenig vermischen. So folge ich zum Beispiel mit meinem privaten Account vielen beruflichen Accounts, um da einfach am Ball zu sein und nichts zu verpassen und ich nicht immer hin und her wechseln zu müssen zwischen den Accounts.
Man ist ständig verantwortlich und recherchiert – manchmal auch außerhalb der Arbeitszeit. Wie verliert man sich dann nicht?
Anne-Sophie Lugo: Man kann Accounts folgen, die einen breiten Bereich abdecken und vieles an Informationen, z. B. über neue Funktionen auf Online Plattformen, zusammenfassend darstellen. Das ist schon mal hilfreich, um nicht allzu vielen Accounts folgen zu müssen. Und wenn einen was wirklich interessiert, man aber gar nicht die Zeit findet, kann man sich Beiträge für später speichern. Und in seiner Arbeitszeit dann feste Zeitfenster schaffen, in denen man nur die gespeicherten Beiträge guckt.
Immer auf dem Laufenden bleiben
Wie schafft man es, als Dozentin immer am Ball zu bleiben? Vor allem, weil sich stets Neues entwickelt?
Anne-Sophie Lugo: Dazu muss man eben auf Social Media aktiv sein – und das geht eben auch, ohne zu Posten. Wenn es neue Funktionen gibt, dann nehme ich mir extra Zeit, in der ich mich damit intensiv beschäftige. Wie funktioniert das und was kann man machen? Ich recherchiere gern selbst nach, wenn es mich sehr interessiert. Aber man muss sich ab und an eingestehen, dass man nicht jede Änderung mitbekommt. Denn oft gibt es Neuerungen, die man so schnell nicht erfasst. Aber es ist auch okay, in der Unterrichtseinheit zu sagen, dass man es später noch mal aufgreift, wenn man sich selbst mehr damit beschäftigt hat.
Welche Qualifikation haben denn die Dozent*innen bei Learning Digital und was ist euch wichtig?
Anne-Sophie Lugo: Die Online Welt ist schnelllebig. Aber der Anspruch an unser gesamtes Team ist es, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, aber auch Trends zu erkennen. Denn wir möchten den Teilnehmer*innen nicht nur die aktuellen Entwicklungen mit an die Hand geben, sondern sie sensibilisieren für Trends. Entwicklungen, die kommen und auf die sie vorbereitet sein müssen. Deshalb machen wir alle selbstverständlich Fort- und Weiterbildung oder zertifizieren uns selbst über Online-Seminare bei entsprechenden Academys. Zuletzt habe ich mehr mit dem Thema Voice Marketing befasst. Wir möchten nicht nur den aktuellen Peak weitergeben, sondern all das, was kommen wird.
Neue Berufsfelder haben sich entwickelt
Trends – da sagst du was. Die Berufsfelder wie Social Media Manager*in oder Online Marketing Manager*in sind ja recht neu entstanden. Wie siehst du die Entwicklung dahin gehend und welche Berufsfelder kommen noch hinzu?
Anne-Sophie Lugo: Mir war immer klar, dass es früher oder später den Beruf Social Media Manager*in gibt. Es sind oft schleichende Prozesse und ich bin mir sicher, dass es im Bereich Künstliche Intelligenz noch viel mehr neue Berufsfelder geben wird. Des weiteren habe ich mich zuletzt stark mit dem Thema Voice Marketing beschäftigt. Immer wenn sich Trends entwickeln, ist erst mal das Produkt im Vordergrund, im zweiten Schritt kommen dann Marketingexperten und möchten sich positionieren.
So entwickeln sich Werbeformate und Möglichkeiten und vor allem braucht es Menschen, die sich darauf bereits spezialisiert haben. Und die Frage ist auch immer, wie lassen sich die neuen Berufsfelder verbinden. Und wenn man beobachtet, wie die Trends auch weg gehen von B2B hin zu D2C – also Direct to Consumer, kann man bereits jetzt sagen, dass es auch dort Marketingveränderungen geben wird, auch im Bereich Kryptowährung und Bezahlvorgänge.
Praktisches Wissen dank Lernplattform
Anne-Sophie Lugo: Man kann nicht Social Media Manager werden, wenn man keine Ahnung von Social Media hat. Und wer einen 4-wöchigen Kurs bei uns macht, ist zwar gerüstet für bestimmte Aufgaben, aber es gibt von Arbeitgebern einfach eine richtige Benennung der Anforderung. Beziehungsweise können die recht unterschiedlich sein, wenn es um Social Media geht.
So kann es mehr Content Schwerpunkte geben oder Google Ads Schwerpunkte geben. Es gibt keine Liste an Anforderungen, die in jedem Unternehmen gleich sind, deshalb ist es auch so schwierig, entsprechend auszubilden. Aber mit unserer Lernplattform bekommt man einen guten Überblick über mögliche Bereiche.
Erklär uns doch gern noch mal etwas zu der Plattform students for students und was sie ausmacht?
Anne-Sophie Lugo: Bei students for students verbinden wir einfach Theorie und Praxis, die es so, soweit ich weiß, bei keinem anderen Weiterbildungsanbieter gibt. Die meisten haben entweder starke Praxis, wo das Strategische wegfällt, oder die reine Theorie. Die Mischung wie bei Learning Digital ist einzigartig. Und für diesen Mix haben wir students for students konzipiert. Damit man einfach aktive Erfahrungen machen kann, wie man sie auch als Online Marketing, Content– oder Social Media Manager machen würde. Nicht jeder besitzt außerdem Accounts auf allen Plattformen.
Aktiv aus Fehlern lernen
Anne-Sophie Lugo: Dafür gibt es die students for students Teilnehmer*innen Accounts, mit denen man Funktion und Plattform kennen lernen kann und sich beschäftigen kann, ohne sich anzumelden oder sein privates Profil dafür nutzen zu müssen. Vieles, was wir theoretisch besprechen, kann über students for students aktiv stattfinden, zum Beispiel einen Redaktionsplan erstellen, etwas strategisch aufzusetzen und dann auch umzusetzen unter Bezugnahme anderer Bereiche, die ineinandergreifen.
Außerdem kann man anhand students for students auch Analysen vornehmen, die man in einem Fallbeispiel vielleicht nicht haben kann, weil es nicht langfristig läuft oder aber auch aus rechtlichen Aspekten gar nicht umsetzbar ist. Man kann nach 4 Wochen in unseren Kursen natürlich nur einen Teil abbilden und es ist ein Einstieg, etwas über Theorie und Praxis zu lernen dank der Lernplattform. Und Fehler führen eher zum weiteren Verständnis und verursachen keine „Schäden“ wie in echten Unternehmen.
Unsere Lernplattform ist ein Riesensandkasten
Anne-Sophie Lugo: Unsere Lernplattform students for students ist ein Riesensandkasten für Erwachsene, in dem man ausprobieren kann. Indem man selbst entscheidet, was man alles entdeckt – und wenn man was falsch macht, kann nicht wirklich was schief gehen, bzw. kann man dann aus den Fehlern sehr gut lernen.
Was kann man noch bei der Plattform students for students mitnehmen?
Anne-Sophie Lugo: Man kann viel Erfahrung mitnehmen und sammeln, auch was Budgetverantwortung angeht, die man später vielleicht hat. Wir haben diese Art von Lernen erst seit Sommer integriert und können jetzt schon sagen, dass sie gut angenommen wird. Natürlich gibt es gerade in der Entstehungsphase noch Dinge, die wir optimieren können. Was fehlt noch, wofür müssen wir Verantwortung übernehmen oder was können wir den Teilnehmer*innen überlassen. Das sind zum Beispiel Posting-Vorlagen, die man dann schon erstellt, damit die kreative Eigenleistung etwas minimiert wird.
Wir als Lernplattform-Anbieter können die grafischen Vorgaben machen, damit es ein einheitliches Bild gibt. Aktuell versuchen wir, die Lernplattform mit mehr Leben zu füllen, jetzt, wo das Grundgerüst steht und die Plattform auf das nächste Level zu heben. Und insgesamt planen wir noch weitere Kurse, die bestimmte Teilbereiche intensiver abbilden und weiterführend sind.
Unterschiedlicher Wissenstand
Wie gehst du als Dozentin damit um, wenn der Wissenstand in deinen Kursen unterschiedlich ist, wenn jemand zum Beispiel sehr aktiv online unterwegs ist und jemand vielleicht weniger weiß über Funktionen oder die Social Media Plattformen allgemein?
Anne-Sophie Lugo: Es gibt ja tatsächlich Diskrepanzen beim Wissensstand, dennoch ist es kein Problem. Ich schaue auf die Dynamik in den Gruppen. Wenn die Dynamik so ist, dass diejenigen, die mehr wissen, gern ihr Wissen teilen, dann lasse ich auch gern den Unterricht so laufen, das sich die Teilnehmer*innen gegenseitig austauschen können. Wenn weniger wissen da ist, erkläre ich natürlich ein wenig mehr als ich es vielleicht normalerweise machen würde. Und wenn ich bei jemandem das Gefühl habe, es geht gar nicht, mache ich auch schon mal so etwas wie eine Einzelstunde in Ausnahmefällen, um das Basiswissen zu vermitteln.
Eigeninitative zählt
Anne-Sophie Lugo: Aber was mir immer wichtig ist: wer im Social Media Kurs ist, sollte genug Eigeninitiative besitzen, um sich damit zu beschäftigen. Es ist nicht nur im Kurs so, sondern immer so: wer in dem Bereich beruflich etwas machen möchte, muss sich gezwungenermaßen immer mit der Thematik beschäftigen und versuchen, sich immer wieder mit allen Möglichkeiten, Trends und News auseinander zu setzen.
Ist die Plattform denn irgendwann „ausgespielt“ – bzw. wenn das Grundgerüst steht, was kann man dann als Lerneinheit mitnehmen?
Anne-Sophie Lugo: Es entwickelt sich ja immer wieder etwas Neues im Online Bereich. So wird sich die Lernplattorm natürlich auch immer wieder anpassen müssen an das aktuelle Geschehen. Natürlich brauchten wir erst einmal eine Basis für den Start, aber es wird immer wieder neue Integrationen geben. So sehe ich zum Beispiel Email-Marketing oder andere Features, die wir noch erweitern könnten.
Anne-Sophie Lugo ist seit Juni 2020 bei Learning Digital. Bereits seit Jahren ist sie in der strategischen Entwicklung im Online Bereich tätig. Ihr Hobby ist Karate und sie unterrichtet dies in ihrer Freizeit.
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