Christian ist ein waschechter Münchner, allerdings ohne bayerischen Dialekt. Bis auf ein Jahr „Auslandserfahrung” in Innsbruck ist er „Minga“, bayerisch für München, immer treu geblieben. Christian ist seit über zwölf Jahren im Marketing tätig. Seine Wurzeln liegen im Sportmarketing und Sportmanagement. In der Fahrradbranche hat er noch ganz klassisches Marketing wie Print-, Produkt- und Eventmanagement gemacht, bevor er vor etwa acht Jahren durch Weiterbildungen zum Online Marketing kam. Hier war er für Agenturen tätig und selbstständig als Sportmanager und Allrounder aktiv. Bis wir ihn als Dozenten für den Bereich Online Marketing bei LEARNING DIGITAL gewinnen konnten.
Learning Digital: Welche Aufgaben gibt es im Online Marketing?
Christian Winands: Wo fängt man da an? Online Marketing ist sehr vielschichtig und das macht es auch so spannend! Eine klassische Disziplin ist das Social Media Marketing. Hier geht es um zielgruppenrelevante Inhalte mit dem Ziel, auf unterschiedlichen Plattformen wie Facebook, Instagram, Snapchat, TikTok, Twitter, LinkedIn & Co. Aufmerksamkeit und Interesse für das Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen zu wecken. Die Steigerung des Bekanntheitsgrades sowie Kundenbindung sind ebenfalls wichtige Ziele von Social Media Marketing. Hier möchte ich auch das Stichwort Mobile Commerce in den Raum werfen.
Learning Digital: Apropos Social Media: Was gibt’s da zu bedenken?
Christian Winands: Social Media Plattformen sind nämlich längst nicht mehr nur ein Ort zur Inspiration und Unterhaltung, sondern auch ein wichtiger Vertriebskanal für Unternehmen. Aber auch die Strategieentwicklung ist ein wichtiges To-do für Online Marketer, denn ohne die berühmte Ist-Analyse, Markenkern, Werte, Ziele, Zielgruppen und vieles mehr fehlt der operativen Arbeit die nötige Basis und Marschrichtung. Jeder kennt den Satz „wer nicht wirbt, der stirbt” – womit wir bei einer weiteren essenziellen Disziplin im Online Marketing wären, Paid Media.
Learning Digital: Gutes Stichwort, Christian – was kann man sich unter Paid Media eigentlich vorstellen?
Christian Winands: Konkret heißt das: die Arbeit mit Social Ads, Google Ads, Programmatic Advertising & Co. Organisches Wachstum ist für Unternehmen natürlich auch von Bedeutung, aber mit (datengetriebener) Werbung erreicht man die Zielgruppe eben wesentlich effektiver. Datengetriebenes Marketing und im Speziellen das datenschutzkonforme Tracking von Nutzerdaten, deren Analyse sowie die dafür notwendige Infrastruktur ist zugegebenermaßen die komplexeste und schwierigste Disziplin im Online Marketing.
Aber im Zeitalter der Digitalisierung und der individuellen „Filter Bubbles” der Zielgruppen leider auch zwingend notwendig. Neben einer Affinität für Zahlen und Tools ist natürlich auch Kreativität für die Erstellung von Content gefordert. Klassische Anwendungsfelder wären hier das Erstellen von Blogbeiträgen für die eigene Website, Social Media Posts, ausdrucksstarke Banner oder andere Assets für Werbeanzeigen und vieles mehr. Gerade die Social Media Plattformen haben jeweils ihre eigenen Regeln, Zielgruppen und Content Formate, die man bei der Erstellung von Content berücksichtigen muss. Online Marketing ist also sehr vielschichtig und es wird nie langweilig. Man muss immer am Ball bleiben, Trends erkennen und sich stetig weiterbilden.
Learning Digital: Online Marketing hat also vielfältige Aufgaben. Wie finde ich den Bereich, der mir zusagt?
Christian Winands: Bevor man sich in eine Marketingdisziplin stürzt, sollte man sich grundsätzlich 3 Fragen stellen:
- Bin ich Generalist*in oder Spezialist*in?
Spezialist*innen für einen bestimmten Bereich werden immer gesucht, zum Beispiel Social Media Manager*in oder SEA-Spezialist*innen. Aber nicht allen liegt es, sich intensiv mit einer Thematik auseinanderzusetzen. Je nach Position und Unternehmen sind auch Generalist*innen mit einer eher breiten Expertise gefragt. Oft zieht sich ein einmal eingeschlagener Weg durch das gesamte Berufsleben. Hier empfehle ich einfach auf sich selbst zu schauen: Bin ich sehr detailverliebt und fuchse mich gern in einzelne Themen hinein oder sehe ich meist das große Ganze und nehme die Vogelperspektive ein? - Arbeite ich operativ oder lieber strategisch?
Hier spielen sicher auch die Berufserfahrung, das Alter und die individuellen Bedürfnisse eine Rolle. Wenn Firmen beispielsweise eine Position für Social Media suchen, wird ein großer Teil der Arbeit operativ sein, da die Strategie meistens schon feststeht.
Für viele Leute sind rein operative Tätigkeiten nach einer gewissen Berufserfahrung nicht mehr so reizvoll und sie wollen mehr lenken und leiten statt ausführen. Das bedeutet allerdings nicht, dass zum Beispiel Kenntnisse über die Funktionsweisen von Marketing Tools für Leute in Führungspositionen nicht auch wichtig sind. - Bin ich kreativ oder eher zahlenaffin?
Je nach Disziplin kann es in die eine oder andere Richtung kippen. Wenn man Marketing im Sinne von kreativen, verkaufsfördernden Maßnahmen sieht, ist man klar auf der kreativen Seite. Aber ab einem gewissen Punkt hat man in jeder Marketingdisziplin immer auch Berührungspunkte mit Zahlen, Daten, Analysen & Co. Das ist Fluch und Segen zugleich.
SEO, Marketing Intelligence und das gesamte Feld des Performance Marketings sind per se eher zahlenlastig und abstrakter. Social Media, Content Marketing oder Neuromarketing gehen eher in den kreativen, gestalterischen Bereich. Hier muss man sich gut überlegen, was einem rein von den Tätigkeiten her zusagt.
Learning Digital: Die Berufsaussichten im Online Marketing sind zurzeit echt gut. Wie sieht denn die Möglichkeit für Quereinsteiger*innen aus?
Christian Winands: Diese Frage bekommen wir von Teilnehmenden auch oft gestellt. In unseren Kursen haben wir tatsächlich viele Quereinsteiger*innen, die mit Marketing vorher nicht viel zu tun hatten. Eine gewisse Offenheit und Affinität für Marketing sollte natürlich vorhanden sein, sonst macht es keinen Spaß. Die Chancen, als Quereinsteigerin eine Spezialistenstelle zu bekommen, sind natürlich nicht sehr groß, weil die Berufserfahrung fehlt. Ich empfehle dann eher auf Jobs zu schauen, die für Generalist*innen gedacht sind – also Tätigkeitsfelder, die in mehrere Unternehmensbereiche hineingehen. So kann man auch das Wissen aus bisherigen Jobs gut einbringen und sich als Allround-Talent beweisen. Je nach Alter und Einkommen ist sicher auch der Einstieg über Praktikumsstellen möglich, um ein Gefühl für Marketingjobs zu bekommen.
Learning Digital: Wie sind deine Erfahrungen, kommt es nur auf Wissen und Fertigkeiten an?
Christian Winands: Am Ende des Tages geht es in der Arbeitswelt – Gott sei Dank – nicht nur um knallharte Referenzen und Berufserfahrung, sondern auch die berühmten Soft Skills, also die Einstellung, den Willen, die Begeisterung, die Fähigkeit, sich in neue Thematiken einzuarbeiten. Sprich: Wer sich beim Bewerbungsgespräch gut verkaufen kann – auch das kann man bei LEARNING DIGITAL lernen – hat trotz mangelnder Marketingerfahrung auch gute Chancen.
Hier kann ich auch aus eigener Erfahrung sprechen, denn ich habe bis auf wenige Ausnahmen immer etwas gemacht, was ich vorher nie gemacht habe – das berühmte kalte Wasser. Transferwissen, Selbstbewusstsein und Soft Skills schlagen oft einschlägige Referenzen.
Learning Digital: Weiterbildung ist das richtige Stichwort. Kannst du etwas über die Kurse bei LEARNING DIGITAL erzählen?
Christian Winands: Unser Angebot an Weiterbildungskursen im Online Marketing ist sehr vielfältig, vom Einstiegslevel bis zur Spezialisierung. Für (Quer) Einsteiger*innen eignen sich die Kurse Online Marketing oder Social Media Marketing sehr gut, da sie komprimiert das Wichtigste aus den klassischen Marketingdisziplinen vermitteln.
Spezialisierungen finden dann in Kursen wie Content Marketing, SEM, Google Ads, Inbound Marketing, E-Commerce, Programmatic Advertising, Branding oder Neuromarketing statt. Wir beraten im Voraus, welche Kurse am besten geeignet sind.
Learning Digital: Das klingt nach genau dem Wissen, das man braucht. Wie sieht’s mit Praxis aus?
Christian Winands: Das Schöne an unseren Weiterbildungen ist neben der Vielfalt an Kursen die Mischung aus Theorie und Praxis. Gerade im Online Marketing ist es wichtig, dass man das Gelernte auch in die Praxis umsetzt. Alle Dozierenden kommen aus der Praxis, können aus dem berühmten Nähkästchen plaudern und Best Practices geben. Kenntnisse über Marketing Tools und deren Funktionsweise ist unseren Teilnehmenden sehr wichtig. Deswegen gibt es immer wieder Live-Tutorials.
Wir stellen auch Zugänge zu sämtlichen Online Marketing Tools bereit, sodass man das Gelernte direkt umsetzen kann – sei es in WordPress, diversen Social Media Plattformen, Google Analytics, Google Ads und viele weitere.
Ergänzt werden die Weiterbildungen durch Fallstudien, die unsere Teilnehmenden in jedem Kurs anfertigen. Hierfür nutzen wir auch unser praxisbezogenes Projekt Students for Students. Das ist eine Online Marketing Plattform, bestehend aus Website und Social Media Kanälen. Strategie und Inhalt kommt direkt von den Teilnehmenden unserer Weiterbildungen.
Nach Abschluss der Weiterbildung kann man also nicht nur ein Zertifikat vorweisen, sondern durch die Projektarbeiten auch reale praktische Ergebnisse. Das ist für den anschließenden Bewerbungsprozess sicher von Vorteil und ein Pluspunkt für potenzielle Arbeitgeber. Eine Weiterbildung im Bereich Online Marketing bei LEARNING DIGITAL lohnt sich also auf jeden Fall.
Learning Digital: Danke für die spannenden Einblicke in deinen Werdegang und die Online Marketing Weiterbildungen, Christian!
Du bist neugierig geworden und willst mehr über die Online Marketing Kurse bei Christian erfahren?