Als Klaus ins Berufsleben gestartet ist, wollte er „irgendwas mit Medien” machen. Er hat in Bielefeld Anglistik und Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Medienwissenschaften studiert. Schon damals begann er, seine ersten Webseiten in HTML selbst zu programmieren. Nach seinem Studium begann er 2007 ein Traineeship in einer SEO-Agentur. Anschließend wechselte er in Media- und Performance-Agenturen mit dem Schwerpunkt Mobile Marketing. Er hat sein Herz an SEO und SEA verloren (zusammengefasst: SEM), da beide sehr performante Maßnahmen sind, und ist heute SEO-Dozent bei LEARNING DIGITAL.
Wo liegen die Unterschiede oder Schnittpunkte bei den Begriffen SEO, SEA und SEM?
Unter SEO oder Suchmaschinenoptimierung versteht man alles, was im organischen Bereich notwendig ist, um möglichst attraktive Plätze in der Suchergebnisliste einzunehmen. Das Spannende ist, dass Google in den letzten Jahren von einer reinen Suchmaschine zu einer Wissens- und Antwortmaschine weiterentwickelt wurde. Google hat zum Beispiel kürzlich mit BARD ein Gegenstück zu OpenAI gelauncht. Hier ergeben sich also ganz neue Herausforderungen, die ich als Website-Inhaber habe. SEO hilft mir dabei zu verstehen, wie ich in der organischen Suche ein besseres Ergebnis erzielen kann. SEA oder Suchmaschinenwerbung ist dann die bezahlte Suche per Klick. Zusammen nennt man das SEM oder Suchmaschinenmarketing, beides sollte im Idealfall auf das andere aufbauen. In der gesamten Phase einer Customer Journey spielen sie eine ganz entscheidende Rolle, von Information bis zur Transaktion. Schlaue Firmen können so sehr gutes Marketing machen.
Ist nur noch Google als Suchmaschine relevant?
Zurzeit in Deutschland, Europa und Nordamerika ja. Russland hat die Suchmaschine Yandex, China hat Baidu. Ich bin persönlich gespannt, was Microsoft mit ihrer Suchmaschine Bing mit ihrer OpenAI macht. Aber grundsätzlich kann man sagen: Ohne SEO kein Erfolg in der Google-Suche für Unternehmen. Aber Google Ads oder SEA und SEO hängen zusammen. Das liegt daran, dass man mit vielen Tools arbeitet, die ich für beide Bereiche nutzen kann: zum Beispiel die Reichweitenmessung einer Webseite und Informationsbeschaffung zu Marktdaten für Kampagnen, um maximale Sichtbarkeit zu erreichen.
Was müssen Firmen bedenken, um vernünftiges SEO anzuwenden?
SEO ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Man muss langfristig und nachhaltig optimieren. Google ändert durch Updates und Weiterentwicklung immer die Spielregeln, immer neue Kriterien werden relevant. In den letzten Jahren waren es vorwiegend die Urheber-Kriterien und Ladezeiten. Aber auch Faktoren wie Sicherheit, Textlänge oder die Qualität des Contents sind und werden immer wichtiger – genauso wie das Nutzerverhalten. Firmen müssen sich also bewusst machen: Wenn sie in SEO investieren wollen, muss das langfristig geschehen.
Jetzt bist du ja SEO-Dozent, aber du kennst ja auch das Leben als SEO-Manager. Wie sieht das Berufsbild aus?
Das Schöne ist die Vielfältigkeit dieses Jobs. Ich kann sehr Content-getrieben sein, also viele Texte schreiben und eher einen journalistischen Background haben. Dann gibt es immer mehr technische SEO-Manager, gerade bei Webshops im E-Commerce Bereich, die eher einen starken Programmier-Background haben müssen. Und es gibt noch die Data Science Expert*innen, die die riesigen Datenmengen gerade bei global agierenden Unternehmen auswerten. Die haben meistens eine statistischen, soziologen und naturwissenschaftlichen Hintergrund. Der klassische SEO-Manager hat eigentlich dafür zu sorgen, dass die gesamte digitale Infrastruktur reibungslos funktioniert, dass die Webseiten gute Ladezeiten, gute Usability und User Experience vorweisen können und dass die SEO-Maßnahmen einer Content Strategie folgen.
Wie sind die aktuellen Berufschancen in Deutschland?
Zurzeit gibt es deutschlandweit rund 1.500 offene Stellen, von technischem über redaktionelles SEO bis hin zum klassischen Online-Marketing. Wenn ich meine Stärken kenne, finde ich die richtige Rolle im SEO. Dann kann SEO auch sehr wertvoll als Basis für eine weitere Karriere sein, zum Beispiel in eine leitende Position im Marketing oder sogar um eine eigene Firma zu gründen. Schließlich hat man ein gutes Verständnis von Marktdaten und Chancen zur Kundenentwicklung. Man sollte auf jeden Fall eine gewisse Zahlenaffinität und ein kaufmännisches Verständnis für die Rolle als SEO-Manager mitbringen. Schon als Berufseinsteiger bekommt man ein sehr attraktives Gehalt.
Aus welchem beruflichen Umfeld kommen unsere Teilnehmenden bei LEARNING DIGITAL?
Fähigkeiten, zielgerichtete Themen zu recherchieren und in ihren Bereichen einzusetzen. Andere kommen aus dem klassischen TV-Marketing oder ähnlichen Kanälen. Wieder andere kommen aus dem Bereich Webdesign und machen die Weiterbildung, damit ihre eigenen Seiten optimal ranken. Aber es gibt auch die kompletten Quereinsteiger. Zum Beispiel hatte ich einen Teilnehmenden, der einen Handwerksbetrieb übernommen hat und sich nicht auf die geerbten Stammkunden verlassen wollte. Er hat dann digitales Marketing mit Google Ads und Bewertungssystemen gelernt, um seine Dienstleistungen optimierter im Internet anbieten zu können.
Wo siehst du den Einstieg bei LEARNING DIGITAL?
Unsere Weiterbildung für SEM/SEO ist kein Anfängerkurs. Man sollte zumindest vorher einen Online Marketing Grundlagenkurs als ideale Basis absolvieren. SEM/SEO sehe ich im oberen Mittelfeld bei den Anforderungen. Wenn man SEM/SEO dann hinter sich hat, dann ist man bereit für Kurse wie Programmatic & Dynamic Advertising oder eine Weiterbildung im Projektmanagement.
Klaus soll dein nächster SEO-Dozent sein?
Dann finde die passende Weiterbildung im Online Marketing bei LEARNING DIGITAL für dich und mit ein bisschen Glück lernst du bald von Klaus.
ein Interview von Marcus Goldbach & Klaus Polajner
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