Izzy ist bei LEARNING DIGITAL Dozentin für den Bereich E-Commerce, Branding und Neuromarketing. Ursprünglich kommt sie aus der Designbranche und kam früh in Kontakt mit Webdesign. Sie programmierte bereits mit 12 Jahren ihre erste eigene Website für ihre Band, später dann für ihr eigenes Unternehmen, das sie mit 18 gründete. Sie hat also die Themen Webdesign und E-Commerce Management von der Pike auf gelernt.
Muss ich Webdesign beherrschen, um mich im E-Commerce weiterzubilden?
Wenn man im E-Commerce einsteigen will, einen wichtigen Teilbereich des Marketings, muss man kein*e Webdesigner*in sein. Webdesign ist nur ein Teilbereich des E-Commerce. Dazu gehören zum Beispiel auch die Grundprinzipien UX-Design und Design-Hierarchien – also die Grundlagen, wie man eine E-Commerce-Seite richtig aufbaut, damit sich die User*innen schnell zurechtfinden. Ich sage immer zu meinen Teilnehmenden: „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und eine Website sollte visuell so außergewöhnlich, aber von der Benutzung so gewöhnlich wie möglich sein.”
Ein*e E-Commerce Manager*in beschäftigt sich in der Regel mit dem Aufbau eines Online-Business. Dazu gehören unterschiedliche Channels wie eben ein Webshop. Nicht nur der strategische Aufbau eines Onlineshops ist gemeint, er*sie entscheidet auch, welche Software genutzt wird und kümmert sich um die rechtlichen Aspekte.
Wir wissen ja, wie schnell sich die Dinge in Sachen Online Marketing entwickeln können. Wie wichtig ist es als E-Commerce Manager*in, auch in Richtung Zukunft zu schauen?
Das ist absolut wichtig! Auch zukunftsorientierte Entwicklungen wie beispielsweise Augmented Reality sind Teil des Jobs als E-Commerce Manager*in. Und der Blick in die Zukunft ist auch wichtig, da der E-Commerce in den nächsten Jahren sicherlich weiter stark wachsen wird. Es geht immer mehr in Richtung Omni-Channel, also ein kanalübergreifendes Einkaufserlebnis zu bieten. Sicher ist aber auch, dass der Retailmarkt nicht aussterben wird – es wird eher zu einer Verschmelzung aller Verkaufskanäle kommen.
Nenn doch mal drei Begriffe, die man erstmal nicht mit E-Commerce in Verbindung bringt.
Lagerlogistik, Umsatzplanung, unterschiedliche Absatzmärkte. Nicht nur der eigene Onlineshop ist heute die Grundlage des Erfolgs, auch weitere Marktplätze wie Ebay sind wichtige Channels. Spannend ist auch das Thema Social Commerce, also der Handel mit Waren auf sozialen Plattformen wie Pinterest oder Instagram.
Aber das alles will auch geregelt sein: Im Mai 2023 wird die Europäische Union ein Gesetz für den fairen Onlinehandel, den Digital Market Acts, verabschieden. Das soll die Monopolstellung großer Onlinehändler wie Amazon einschränken und einen fairen Onlinehandel für jeden ermöglichen.
Welche Voraussetzungen sollte man für diesen Beruf mitbringen?
Die Online-Welt sollte einem nicht ganz fremd sein. Man muss also kein Know-how in Sachen Webdesign, aber allgemeine Marketing-Kenntnisse und etwas IT-Wissen sind von Vorteil. Ein wenig Ahnung von Wirtschaft ist sicherlich auch gut, damit es in den Kursen am Anfang nicht zu abstrakt wird.
Thema Quereinsteiger*in: Wie sehen die Hintergründe unserer Teilnehmenden so aus?
Viele Teilnehmende wollen oder haben bereits einen eigenen Onlineshop gestartet. Sie haben schon die ersten Schritte im E-Commerce hinter sich, aber eher auf Baukastensystemen wie Jimdo oder Wix. Sie merken dann recht schnell, dass sie damit und mit ihrem Wissen nicht wirklich weiterkommen. Einen großen, professionellen Shop damit aufzubauen ist technisch kaum möglich. Wir haben auch viele Teilnehmenden aus Unternehmen, die sich in diesem Bereich weiterbilden wollen, um in ihrem Unternehmen die Karriereleiter hinaufzuklettern. Wirkliche Quereinsteiger*innen gibt es nicht; erste Berührungspunkte sind bisher bei allen vorhanden.
Wenn man also unsere Kurse Online Marketing und E-Commerce als Grundlage absolviert, wie kann man sich anschließend noch weiter spezialisieren? Welche Steps würdest du empfehlen?
Viele verbinden E-Commerce mit Webdesign, aber, wie gesagt, ist Webdesign nur eine Disziplin des E-Commerce. Da bringt es nichts, sich im Webdesign weiterzubilden. Die Richtung geht dann eher ins Management im Marketing und im Social Media Marketing. Stichwort: Social Commerce. Als Inhaber*in eines Onlineshops sollte man mehr strategisch denken und handeln und Design-Gadgets eher einen Agentur überlassen. Empfehlen kann ich auch ein Startup-Coaching.
Nicht jede*r möchte sich selbständig machen. Wie sieht der Stellenmarkt im E-Commerce zur Zeit aus?
Sehr gut! Man merkt, dass immer mehr Stellen im E-Commerce ausgeschrieben werden, zum Beispiel auf LinkedIn. Ich weiß von vielen ehemaligen Teilnehmenden, dass sie jetzt als E-Commerce Manager*innen arbeiten. Wenn man nicht bereits 10 Jahre im E-Commerce gearbeitet hat, ist unser Zertifikat als E-Commerce Manager*in sehr hilfreich. Sich weiterzubilden und beruflich zu qualifizieren, bringt einen immer weiter.
Du willst, dass Izzy deine nächste E-Commerce Dozentin wird?
Dann lerne das Einmaleins des E-Commerce in einer Weiterbildung.
Wenn du noch mehr Dozent*innen kennenlernen willst, dann lies auch das Interview mit SEO-Dozent Klaus oder mit PRINCE2®-Dozent Oliver.
Pingback: Unser Rückblick 2023 | LEARNING DIGITAL Blog on 3. Mai 2023
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