Mehr Verantwortung und Einflussnahme für Mitarbeitende.
Arbeitgeber müssen bei der Fachkräftesuche mittlerweile ihre Benefits klarer formulieren als vor einigen Jahren. Das da ein Jobrad und ein Kicker in der Kantine nicht mehr reichen, sollte jedem klar sein. Hier setzt Employee Empowerment an, ein Baustein im Human Resource Managements. Die Mitarbeitenden bekommen mehr Verantwortung und Einflussnahme, damit sie motivierter und zufriedener sind. Sie gestalten ihren Arbeitsalltag nachhaltig mit und nehmen so positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur. Auch diese Veränderungen sind Teil eines Change Management Prozesses, die von allen Mitarbeitenden und Führungskräften gleichermaßen getragen werden müssen, um erfolgreich zu sein.
Sicher, es geht auch um die Bindung von gut ausgebildeten Fachkräften an ein Unternehmen, aber jedem muss klar sein: Je wohler und zufriedener ein Mitarbeitender ist, umso effizienter ist seine Arbeitsleistung. Mitarbeitende und Firmen profitieren beide langfristig davon.
Ein Beispiel sind Caring Companies. Firmen, die eine tiefere Bindung zu ihren Mitarbeitenden aufbauen und halten. Die gezielte Förderung von Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden gehören dabei zu den wichtigsten Zielen. Vertiefte Gesundheitsangebote, Kinderbetreuung oder einen Tag zur persönlichen Weiterbildung pro Monat sind nur einige Maßnahmen dazu. Hier stellen wir zwei Beispiele für Employee Empowerment vor.
Mitbestimmung bei Spendenprojekten.
Viele Firmen spenden jährlich Geld an soziale Projekte auf der ganzen Welt. Oft sind es Projekte, die Kinder in Entwicklungsländern im schulischen oder medizinischen Bereich unterstützen sollen. Ein kurzer Artikel dazu im Intranet oder der Mitarbeiterzeitung und das war es. Es wird keine emotionale Bindung der Mitarbeitende zu diesen Spendenprojekten hergestellt und auch die Unterstützung jeden Einzelnen ist nicht vorgesehen.
Caring Companies setzen hier auf Mitbestimmung seiner Mitarbeitenden. Jährlich hat jeder Mitarbeitende einen festen Betrag zur Verfügung, für den er die Verwendung vorschlagen kann. Meist sind das Projekte, zu denen man selbst als Mitarbeiter*in einen Bezug hat, also einen Kindergarten oder einen Verein vor Ort. Es sind Spendenprojekte, die lokal wirken und deren Spendenverwendung viel besser nachzuvollziehen sind. Viele Firmen erhöhen die Spende, wenn sich die Mitarbeitenden dort ehrenamtlich einbringen. Ehrenamtliche Arbeit steigert die soziale Kompetenz, die ein wertvoller Softskill für die Unternehmenskultur darstellt.
Workation. Arbeiten an Urlaubsorten.
Durch die Pandemie wurden zahlreiche Arbeitsmodelle populär: shared Workspace, Homeoffice, digital Nomads und so weiter. Eine klassische Büropflicht wird ohnehin von der Hälfte der jungen Arbeitnehmer*innen abgelehnt.
Eine Workation ist die remote Arbeit an einem Urlaubsort. Die Grundidee: Urlaub weg vom Arbeitsplatz, aber nicht von der Arbeit selbst. Eine Workation ist also ähnlich wie Homeoffice, nur eben am Strand oder in den Bergen, statt im Arbeitszimmer. Und dafür gibt es gute Gründe: Umfragen zeigten, dass jeder dritte Mitarbeitende glücklicher, produktiver und zufriedener in der Workation ist. In der Pause ist ein Spaziergang am Strand erholsamer und gesünder als einen Salat allein im Pausenraum zu essen.
Workation führt so zu weniger Stress, und zwar nicht, weil Arbeit und Entspannung klar voneinander getrennt werden, sondern weil Entspannung in den Arbeitsalltag integriert wird. Workation ist bis zu 182 Tage versichert durch den Arbeitgeber möglich. Einige Firmen gehen weiter und nutzen eine Workation als gemeinsamen Arbeitsurlaub für das Teambuilding. Gemeinsames Brainstorming, kreativer Austausch und gemeinsame Freizeit stärken den Zusammenhalt in der Gruppe und fördern die soziale Kompetenz und die unternehmerische Produktivität. Eine Win-Win-Situation für alle.
Employee Empowerment ruht auf drei Säulen.
Erste Säule: Eigenständigkeit
Mitarbeitende treffen mit Hilfe von Informationen und dem Wissen vom Vorgesetzten eigenständig Entscheidungen und übernehmen Verantwortung. Die sind für den Antrieb des Mitarbeiters entscheidend.
Zweite Säule: Vertrauen
Mitarbeitende streben nach Selbstwirksamkeit, die ihn motiviert, ihre eigenen Kompetenzen weiterzuentwickeln und richtig einzubringen. Er hat das Gefühl, in dem, was er tut, sehr gut zu sein.
Dritte Säule: Sinnhaftigkeit
Mitarbeitende brauchen eine Vision, ein Ziel oder einen Grund für ihre tägliche Arbeitspraxis. Besonders die Sinnhaftigkeit oder der Nutzen einer Tätigkeit motiviert mehr, als möglichst viel Geld zu verdienen.
Ohne Employee Empowerment in die Zukunft? Undenkbar.
Wie kann man nun eine Kultur des Employee Empowerment mit den Tools aus dem Change Management in einem Unternehmen etablieren? Unternehmensleitung und Vorgesetzte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und schrittweise Verantwortung an die Mitarbeitenden übertragen.
Sie müssen Transparenz etablieren, mehr Offenheit und Informationsvermittlung auf Augenhöhe mit den Mitarbeitenden aufbauen und alte Hierarchien abbauen. Dazu gehört eine offene Feedback- und eine positive Fehlerkultur. Dies alles hört sich vielleicht unerreichbar an, aber ohne den Beginn einer grundlegenden Veränderung in einem Unternehmen wird es keine Zukunft für diese mehr geben können.
Du möchtest mehr zum Thema Empowerment erfahren? Lies hierzu unseren Artikel „Empowerment„.
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