Diversity in Unternehmen ist oft leichter gesagt als umgesetzt. Diversity, das bedeutet Vielfalt, die als Firma gefördert und gelebt werden sollte. Doch oft sind die Unterschiede so groß, dass es Richtlinien und Strategien braucht, um einen gerechten, vielfältigen und integrativen Arbeitsplatz zu schaffen.
Was bedeutet Diversity in Unternehmen?
Das Wort „Diversity“ fällt neuerdings immer öfter. Nicht nur unter Arbeitgebern, sondern auch unter Arbeitnehmer*innen, die sich einen Arbeitsplatz wünschen, an dem wie selbstverständlich Vielfalt gelebt wird. Das Wort „Diversity“ bedeutet nicht nur eben diese Vielfalt, sondern auch Unterschiedlichkeit und Verschiedenartigkeit.
Wenn man über die Vielfältigkeit spricht, geht es oft um Aspekte wie Herkunft, Geschlecht, Altersgruppen, Religion, Behinderung oder sexuelle Orientierung. Aber es können auch Fähigkeiten, Überzeugungen oder verschiedene Erfahrungen gemeint sein. Hier unterscheidet man in den „Oberflächen-Merkmalen” oder den „Deep-Level”-Merkmalen, zu denen eben Ausbildungen oder Erfahrungen zählen.
Vielfalt in Unternehmen
Wer sich als Unternehmen aufgrund dieser Unterteilung fragt, wie Diversität am Arbeitsplatz aussehen kann, der meint vor allem die gleichen Möglichkeiten im Unternehmen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Alter. Das bedeutet eine Art Gleichstellung, die neue Chancen ermöglicht, aber auch Vorurteile abbauen lässt, genauso wie Diskriminierung. Wer sich die Deep-Level-Merkmale wie Fähigkeiten oder Erfahrungen anguckt, kann noch viel gezielter den Einzelnen fördern und neue Leistungen abrufen.
Vorteile sichern
Wer die Gleichstellung in Unternehmen ermöglicht, auf Vielfalt setzt und gleiche Bedingungen schafft, der kann sich so Wettbewerbsvorteile am Markt sichern. Gerade für Bewerber*innen ist es im Laufe der Zeit immer wichtiger geworden, dass Diversität gelebt wird. Nur so kann eine Unternehmenskultur entstehen, die darauf ausgelegt ist, Vorurteile abzubauen, ein starkes Miteinander unter Mitarbeiter*innen zu schaffen. Folglich ensteht eine Bindung, die wenig Personalwechsel zur Folge hat. Vor allem die junge Generation der Millennials und Gen Z legen Wert auf Gleichstellung und setzen dies mittlerweile in Unternehmen voraus.
Umsetzung von Diversity in Unternehmen
Damit eine Unternehmenskultur entstehen kann, in der Diversität wirklich gelebt wird, sind nicht nur Gespräche notwendig. Vor allem sollten es immer wieder Programme & Workshops geben, die den Mitarbeiter*innen aufzeigt, wie – auch im Umgang miteinander – ein vielfältiger, gerechter und integrativer Arbeitsplatz geschaffen werden kann.
Oft hilft es auch, im Unternehmen ein Diversity Management zu integrieren, die sich damit befassen, wie Zugang zu Diversity geschaffen werden kann, wie Diskriminierung und Fairness erreicht werden oder wie die Entwicklung von Diversity Strategien ausgebaut und integriert werden kann.
Wer Diversity im Unternehmen wirklich leben möchte, der sollte unbedingt tiefer in die Themen wie Diversity & Inklusion einsteigen. Zudem sollte eine Bestandsaufnahme im Unternehmen gemacht werden: An welchen Stellen existieren bereits gleiche Bedingungen für alle oder wo könnte noch optimiert werden? Eine Bestandsaufnahme ist unabdingbar, um sich daran neue Ziele zu setzen und in die Umsetzung zu kommen. Hier helfen vor allem auch Onboarding-Programme aus einzelnen Mitarbeiter*innen, die zusammen mit der Geschäftsführung neue Impulse geben und Diversität als Unternehmenskultur leben.
Diversity kann nur funktionieren, wenn …
- man die eigene Meinung frei äußern kann
- man die offene Kommunikation sucht
- die Verantwortlichen im Unternehmen bereit für gesellschaftliche Veränderungen sind
- eine vorurteilsfreie Unternehmenskultur herrscht
- man Diversity als Chance und nicht als Trend sieht, der Unternehmen wettbewerbsfähig machen kann
- man keine Machtkämpfe ausüben möchte und nicht neue Konflikte geschürt werden
Wer sich für Diversität im Unternehmen einsetzt, der sollte Durchhaltevermögen besitzen. Denn nicht immer sorgt die Gleichstellung für Harmonie innerhalb einer Firma. Insbesondere, wenn eine Firma bereits feste Strukturen hat, die aufgebrochen werden müssen, um Chancengleichheit herzustellen. Neue Teamkonflikte könnten entstehen und Prozesse verlangsamen oder Mobbing fördern. Diversity in Unternehmen ist keine Modeerscheinung und auch kein Trend oder ein Projekt, das sich auf die Schnelle umsetzen lässt. Aber am Ende lohnt es sich.
Mit dem Diversity Index für Vielfalt in Unternehmen sorgen
Die Organisation Beyond Gender Agenda hat den German Diversity Index ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um ein Ranking, das die DAX-40-Unternehmen in puncto Diversitätsmanagement unter die Lupe nimmt. Geschäfts- sowie Nachhaltigkeitsberichte und weitere Unterlagen werden dafür genutzt. Die Kriterien, die dabei analysiert werden, entstammen dem German Diversity Monitor, der jährlich an den aktuellen Stand von Wissenschaft und Gesellschaft angepasst werden. Dazu zählen Gender, Generation, Ethnicity, Disability, LGBT+ und Social Mobility. Demnach herrsche in den untersuchten Unternehmen ein erschreckender Stillstand was Diversity angeht. Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken, könnten sein:
- Diversity in Unternehmen zur Chefsache machen
- erfolgskritische Ressourcen bereitstellen
- Diversitätsquote definieren
Auch wenn der Diversity Index bisher ausschließlich auf DAX-Konzerne angewendet wird, sind die Herangehensweise und die Kriterien auch für andere, kleinere Companies spannend und können einen Teil zu mehr Diversity in Unternehmen leisten.
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