Generationskonflikte am Arbeitsplatz können das Betriebsklima maßgeblich beeinflussen. Vielleicht hast du das schon mal selbst erlebt: Die ältere Generation schimpft über die Generation Z, die jüngere Generation über alte Denkmuster und Verhaltensweisen. Doch wie löst man Generationskonflikte und vermeidet im Vorfeld aufkommende Spannungsfelder zwischen Jung und Alt und welche Generationen treffen in der Arbeitswelt aufeinander?
Welche Generationen in der Arbeitswelt gibt es?
In Unternehmen gab es schon immer unterschiedliche Altersstufen – das gehört dazu. Die ganz Jungen, die ein Betriebspraktikum absolvieren oder diejenigen, die eine Ausbildung beginnen. Oder die Werkstudent*innen, die erste praktische Erfahrungen neben dem Studium sammeln. Und dann gibt es diejenigen, die im Berufsleben angekommen sind, mehrere Jahre Berufserfahrung haben und vielleicht schon über Jahre in der gleichen Firma in der gleichen Position tätig sind. Es birgt Konfliktpotenzial, wenn beispielsweise junge Social Media Manager*innen den älteren Mitarbeiter*innen auf einmal erklären, wie wichtig ein Instagram Kanal für das Unternehmen ist. Denn oft benutzen ältere Mitarbeiter*innen kein Social Media oder kennen die angesagtesten Trends auf TikTok & Co. nicht. Heute unterteilt man die Generationen wie folgt anhand der Geburtsjahre – schau doch mal, zu welcher Generation du gehörst:
Baby Booomer | 1946 – 1964 |
Generation X | 1965 – 1979 |
Generation Y/Millennials | 1980 – 1995 |
Generation Z | 1996 – 2012 |
Wo Generationskonflikte entstehen
Generationskonflikte entstehen, weil jede Generation anders aufwächst oder andere Werte vermittelt bekommt. Dazu spielen unterschiedliche Einflüsse und Lebensumstände eine Rolle – beispielsweise historische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Ereignisse. Die Baby Boomer zeichnen eine sehr hohe Leistungsbereitschaft aus. Kennst du vielleicht den Ausspruch „OK Boomer”? Das ist die Antwort jüngerer Generationen auf Aussagen älterer Personen, um damit ihre Verachtung gegenüber den alten Denkweisen und Aussagen zu unterstreichen. Spätestens da entstand ein Konflikt, bei dem sich die Älteren nicht mehr respektiert fühlten. Und die junge Generation zeigt damit wenig Bereitschaft, in den Diskurs zu gehen. Die junge neuseeländische Abgeordnete Chloe Swarbrick nutzte diesen Ausdruck, um damit die „kollektive Erschöpfung” einer Generation zu unterstreichen. Sich missverstanden, nicht gehört oder gesehen fühlen, den Raum der Wertschätzung nicht zu finden: All das hat Einfluss auf die Generationskonflikte, die wir alle selbst aus Teenagerzeiten kennen und alles, was die Eltern einem sagten, als lästig empfunden wurde.
Die häufigsten Konflikte durch mehrere Generationen in der Arbeitswelt
„Wir machen das schon immer so”, hast du vielleicht schon ältere, eingesessene Kolleg*innen sagen hören. Doch die jüngere Generation nimmt nicht mehr alles hin und hinterfragt. Gerade bei Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz oder aber auch Unternehmenswerten kann es zu Spannungen in Teams kommen. Im Rahmen der Digitalisierung kamen noch weitere Herausforderungen wie die neue Medien hinzu: Social Media für Unternehmen wird oft von jungen Mitarbeiter*innen ausgeübt. Sie kennen sich mit den neuen Plattformen gut aus, übernehmen Führungsrollen und sind hierarchisch einer älteren Generation überstellt. Sich Neues erklären zu lassen von einer viel jüngeren Person, die vielleicht noch nicht so lange im Unternehmen ist, kann zu Spannungen führen. Zudem werden in Unternehmen immer mehr die Hierarchien aufgebrochen, sodass es mehr Kommunikation und Meinungen nicht mehr auf der Ebene „Vorgesetzter” und „Angestellter” gibt. Ein weiterer großer Konfliktpunkt bei verschiedenen Generationen in der Arbeitswelt können Anforderungen an die Arbeitsbedingungen sein. Die junge Generation fordert ihren Freiraum und Unternehmen bieten immer häufiger flexible Verbotszeichen oder eine 4-Tage-Woche an. Für eine ältere Generation, die an eine 40-Stunden-Woche und mehr oder an „Nine to five” gewöhnt ist, sind die Strukturen von New Work eine Herausforderung.
Konflikte entschärfen und lösen
Damit Generationskonflikte erst gar nicht entstehen, sollten Unternehmen Wert darauf legen, offene Gespräche zu ermöglichen. Gespräche, die nicht zwingend im Unternehmensumfeld stattfinden, sondern auch mal außerhalb des Betriebes sein dürfen. Als Menschen aufeinander zuzugehen und sich beim gemeinschaftlichen Lunch oder Firmensport kennenzulernen, bietet ganz neue Chancen. Es eignen sich auch Teambuilding-Events, Firmenfeiern, Workshops oder andere Unternehmungen, in denen Mitarbeiter*innen sich auch auf persönlicheren Ebenen begegnen können. Zudem gibt es gute Teambuilding-Übungen, bei denen man zum Beispiel die Stärken und Schwächen der anderen ins Zentrum stellt. Damit schafft man ein Bewusstsein dafür, was die andere Person kann. Hier geht es vor allem um Wertschätzung und Anerkennung – unabhängig von Alter oder Geschlecht. Alles, was das Verständnis für das Gegenüber fördert, ist hilfreich, um Konflikte zu vermeiden. In vielen Unternehmen können auch Awareness-Teams bei der Bewältigung von Generationskonflikten hilfreich sein. Es hilft, wenn wir alle verstehen, dass es um ein Miteinander geht. Mit Respekt, Wertschätzung und dem gemeinsamen Ziel, etwas Gutes für das Unternehmen zu schaffen kann die Vielfalt von mehreren Generationen in der Arbeitwelt eine Bereicherung sein.