Der Begriff „Blockchain” ist den meisten vertraut und vielleicht hast du auch schon mal im Kontext von Kryptowährung gehört. Aber hast du auch schon mal von Blockchain Marketing gehört? Wir erklären dir alles dazu.
Blockchain & Blockchain Marketing
Blockchain ist eine immer erweiterbare Auflistung einzelner Datensätze in einzelnen Blöcken. Man könnte das, grob gesagt, mit einer virtuellen Buchhaltung vergleichen. Hier werden neu eingegebenen Daten in einzelne Blöcke aufgeteilt und auf einer Serverketten abgelegt anstatt eine gesamte Buchhaltungsdatei in einer Datei und an einem Ort. Schließlich wird die Datei auch immer größer.
Beim Blockchain Marketing geht es darum, dass Kunde*innen mit Unternehmen verbindlich vereinbaren, für welche Zwecke und Themen ihre Daten verwendet werden dürfen. Die Kund*innen haben mehr Kontrolle über ihre Daten – und die Unternehmen qualitativ hochwertige Leads. Das schafft zum einen Transparenz bei den Kundendaten, zum anderen exakt definierten Kontakt mit potenziellen Kunden.
Blockchain-Technologie ermöglicht intensives Dialogmarketing
Je differenzierter und genauer Kundendaten erfasst worden sind, umso gezielter können Marketing-Kampagnen gesteuert werden. Zum Beispiel: Mehrere Onlinehändler initiieren gemeinsam ein digitales Treueprogramm auf Basis einer geschlossenen Blockchain. Bei jedem Einkauf schreiben die Unternehmen ihren Kund*innen Punkte wie eine digitale Währung gut, die dann bei allen beteiligten Firmen eingelöst werden können.
Konkret gesagt: Du kaufst im Webshop A ein Produkt und erhältst Treuepunkte. Diese Treuepunkte kannst du dann im Webshop B einlösen, obwohl beide Webshops voneinander unabhängig sind. Hier gilt: Die Unternehmen belohnen ihre Kund*innen für die Freigabe ihrer Daten – ein Synergie-Effekt für alle Beteiligten. Dadurch kann ein intensives Dialogmarketing, gebündelt durch mehrere Anbieter, entstehen und so die Beziehung zwischen Kund*innen und Unternehmen vertiefen.
Die vier Probleme des Blockchain Marketings
1. Fehlende Akzeptanz
Blockchain Marketing ist ein neuer Ansatz im Online Marketing Bereich und neuen Dingen fehlt manchmal die Akzeptanz. Das liegt in erster Linie an dem hohen Informationsbedarf zu diesem Thema. Der Begriff Blockchain in Verbindung mit Kryptowährung hat durch plötzliche Kursverluste und unsichere Einlagen eine kritische Wertung erhalten. Aber: Blockchain ist eine Technologie, die den Kryptohandel ermöglicht und nicht für die Kursgewinne und -verluste verantwortlich ist. Auf Blockchain basierende Systeme sind komplex und es gibt erst wenige konkrete Anwendungen, um die Technologie einmal auszuprobieren.
2. Hohe Kosten
Kundendaten gehören zu dem wertvollsten Kapital, das Firmen haben. Wenn sich mehrere Unternehmen zusammenschließen und ein primär geschlossenes Blockchain-System aufbauen, dann kostet das Geld. Zurzeit ist das nur für größere Unternehmen interessant. In der Schweiz betreiben zum Beispiel die Schweizerische Post und die Swisscom eine gemeinsame Blockchain. Solange es keine günstigen Lösungen auf dem Markt gibt, ist ein breit gestreutes Dialogmarketing über die Blockchain-Technologie nicht attraktiv. Blockchain-Lösungen für Dialogmarketing lassen sich ab rund 100.000 Euro realisieren.
3. Datenschutz
Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schreibt vor, dass strenge Standards bezüglich Datensicherheit eingehalten werden müssen. Dies ist in einer Blockchain, auf die mehrere Unternehmen Zugriff haben, nicht möglich. Datenschutzexpert*innen empfehlen, nur anonymisierte Daten in der Blockchain zu speichern, die keine Rückschlüsse auf die Identität der Kund*innen zulassen.
4. Hoher Energieverbrauch
Die Blockchain-Technologie hat den Ruf, gerade im Bereich der Kryptowährung große Rechenleistung zu beanspruchen und damit viel Energie zu verbrauchen. Bei geschlossenen Systemen sinkt der Energieverbrauch aber deutlich und damit fällt die CO2-Bilanz. Ein Einsatz einer Blockchain im Marketing stellt also aus Sicht des Energieverbrauchs keine Probleme dar.
Fazit zum Blockchain Marketing
Der Stellenwert von Dialogmarketing wird immer größer, daher sind neue Technologien zur Verarbeitung kundenspezifischer Daten im Marketing dringend nötig. Und dafür braucht es neue Formen, wie die Blockchain-Technologie. Jetzt sind Entwickler*innen gefragt, die Hürden aus dem Weg zu räumen und kostengünstige Lösungen auf den Markt zu bringen.
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