Gerade im Jahr 2023 häufen sich die Schlagzeilen über Unzufriedenheit im Job: Jede*r Vierte ist einer Studie zufolge unzufrieden mit dem aktuellen Job. Andere Studien sprechen sogar von 55 Prozent, die darum auch innerhalb der kommenden zwölf Monate einen neuen Job antreten möchten. Aber auch unabhängig von Unzufriedenheit kann ein Jobwechsel eine spannende Option sein – zum Beispiel, wenn du dich beruflich neu orientieren möchtest. Wenn auch du gerade auf Jobsuche bist, magst du dir vielleicht die Frage stellen: Was macht einen guten Arbeitgeber aus? Dieser Frage gehen wir nun gemeinsam nach.
![Was macht einen guten Arbeitgeber aus?](https://blog.learning-digital.de/wp-content/uploads/2023/06/DTS_Mood_board_Julien_Tell_3495-1024x682.jpg)
13 Faktoren, die einen guten Arbeitgeber ausmachen
Eins vorweg: Natürlich ist es sehr subjektiv, woran man einen attraktiven Arbeitgeber erkennt. Denn je nach Branche, Berufserfahrung, Lebenslage und Werten können dir Dinge wichtig sein, die für andere Menschen vielleicht keine große Rolle spielen (und umgekehrt). Dennoch möchten wir dir ein paar mögliche Kriterien mitgeben, die einen guten Arbeitgeber ausmachen können – vom Bewerbungsprozess bis zu deinen ersten Monaten oder Jahren im Betrieb.
#1 Angenehmer Bewerbungsprozess
Schon beim Bewerben bekommst du einen ersten Eindruck vom Arbeitgeber. Vielleicht hast auch du schon mal die Erfahrung gemacht, dass du wochen- oder monatelang auf eine Rückmeldung wartest? Oder schlimmer: Das Unternehmen ghostet dich regelrecht? Das gehört sich nicht. Wenn du daher nach dem Bewerben zeitnah Rückmeldung bekommst, dir der gesamte Bewerbungsprozess transparent gemacht wird und selbst eine Absage herzlich ist, spricht das für die Wertschätzung dir gegenüber.
#2 Gutes Gehalt
Klar: Geld ist nicht alles – aber die Basis. Denn an dem Spruch „Ohne Moos nix los” ist definitiv etwas dran. Wer seine Mitarbeiter*innen nicht gut entlohnt, schätzt die Leistung vermutlich nicht richtig wert. Dabei sollte genau diese auch honoriert werden. Daher ist es absolut gerechtfertigt, wenn dein Gehalt dir wichtig ist und du dich nicht von anderen Dingen blenden lässt. Um einen besseren Eindruck zu gewinnen, kannst du dich im Internet nach Durchschnittsgehältern in der entsprechenden Branche informieren. Auch die Agentur für Arbeit hat mit dem Entgeltatlas ein hilfreiches Tool, an dem du dich orientieren kannst.
#3 Weitere Zusatzleistungen
Oft kämpfen Arbeitgeber mit aufregenden Benefits um Bewerber*innen. Finanzielle Zusatzleistungen wie beispielsweise Urlaubsgeld sind heutzutage selten; oft, weil das Geld dafür einfach nicht da ist oder aufgebracht wird. Und auch das frische Obst und der Kicker im Pausenraum haben längst ausgedient. Schau daher, ob es andere Leistungen gibt – oder bring sie in die Verhandlung ein. Das könnten beispielsweise sein:
- mehr Urlaubstage
- Firmenwagen oder Job- bzw. Deutschlandticket
- Mitgliedschaften im Fitnessstudio
- Rabatt auf den eigenen oder andere Online-Shops
- Gewinnbeteiligung
#4 Flexibles Arbeiten
Natürlich ist es nicht in jedem Beruf in jeder Branche möglich, flexibel zu arbeiten. Aber wenn’s möglich ist, sollte der Arbeitgeber das auch anbieten, denn starre Arbeitszeiten und feste Arbeitsplätze sind heutzutage passé. Hybrides Arbeiten oder das Homeoffice sind längst angekommen. Auch Gleitzeit ist eine Option, die dir mehr Flexibilität bietet. Gerade für Familien oder Alleinerziehende ist das unerlässlich. Und natürlich hilft es dir auch, wenn du mal zu einem Arzt- oder Behördentermin musst.
#5 Guter Arbeitsort
Wenn Remote Work nicht möglich ist, dann wirf einen Blick auf den potentiellen Arbeitsplatz: Wie ist das Büro ausgestattet? Ist der Arbeitsplatz ergonomisch? Entspricht er den Sicherheitsstandards und bietet er genug Platz? Und auch die Lage ist entscheidend, denn bei langen Pendelstrecken oder schlechter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr kann jeder Traumjob irgendwann zum Albtraum werden.
#6 Angenehme Work-Life-Balance
Einen guten Arbeitgeber macht aus, dass er Wert auf ein gutes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit legt. Das kann in Form von flexiblen Arbeitszeiten oder ausreichend Urlaubstagen erkennbar sein. Aber auch das Thema Überstunden und Überstundenausgleich ist hier wichtig. Natürlich kann es mal vorkommen, dass du Überstunden machst. Das sollte allerdings nicht vorausgesetzt, zur Regel oder gar angeordnet werden. Und wenn, dann sollte von Anfang an klar sein, ob deine Überstunden bezahlt werden oder ob du dafür Freizeitausgleich nehmen kannst. Denn klar ist: Nur, wer sich auch mal erholt, kann auch gute Leistungen erbringen.
#7 Moderne Unternehmenskultur
Das ist vermutlich einer der subjektivsten Punkte – und gleichzeitig einer der wichtigsten. Denn hier spielen deine Einstellungen und deine Persönlichkeit eine entscheidende Rolle. Gibt es im Unternehmen starre oder eher flache Hierarchien? Setzt man eher auf (Eigen-) Verantwortung oder auf Kontrolle? Wie werden Entscheidungen getroffen? Für welche Werte steht das Unternehmen? Welche Rolle spielen Faktoren wie beispielsweise Klima- und Umweltschutz oder Gleichberechtigung? Am besten prüfst du im Bewerbungsprozess, auf der Unternehmenswebsite oder in Medienberichten, ob die Unternehmenskultur zu dir passt. Auch auf kununu, der Bewertungsseite für Arbeitgeber, findest du neben persönlichen Erfahrungsberichten von ehemaligen Mitarbeiter*innen auch Einblicke in die Unternehmenskultur.
#8 Positives Betriebsklima
Wir verbringen einen Großteil unserer Lebenszeit im Job. Daher ist eine angenehme Grundstimmung essentiell bei der Frage, was einen guten Arbeitgeber ausmacht. Wie ist die Stimmung im Team? Ist es eher ein freundschaftliches Miteinander oder herrscht Ellenbogenmentalität? Auch regelmäßige Team-Events können zum Betriebsklima beitragen und den Zusammenhalt stärken. Natürlich ist gerade dieser Punkt im Bewerbungsprozess schwierig zu erkennen. Was helfen kann: ein gemeinsames Lunch mit dem Team, ein Schnuppertag im Büro oder ein Video-Call, in dem du ein paar Leute aus dem Unternehmen kennenlernst.
#9 Regelmäßiges Feedback
Zielvereinbarungen und Feedback sollten bei jedem Arbeitgeber Standard sein. Das kann dir helfen, deinen Erfolg besser einschätzen und bei dem*der Chef*in die Erwartungshaltung an dich abzuklären. Hinterfrage also, wie das Unternehmen Erfolg bei den Angestellten misst und wie die Ziele angesetzt werden. Im Idealfall sind sie weder zu hoch noch zu niedrig angesetzt. Plus: Klare Zielvereinbarungen und Feedback können dir auch bei Gehaltserhöhungen helfen.
#10 Klare Kommunikation
Einen guten Arbeitgeber macht aus, dass die innerbetriebliche Kommunikation so gut wie möglich funktioniert – also zwischen den Angestellten, aber auch in Richtung Führungsebene. Wenn du mal etwas nicht weißt, dann sollte es jemanden geben, der*die dir weiterhelfen kann oder dich zumindest an die richtige Ansprechperson verweisen kann. Darüber hinaus spielt auch der Umgangston bei der internen Kommunikation eine wichtige Rolle. Eine gute Kombination aus Empathie und Klarheit ist für viele Menschen am passendsten.
#11 Kontinuierliche Weiterbildung
Klar: Die Politik und die Agentur für Arbeit tragen die Verantwortung für geförderte Weiterbildung, beispielsweise bei Arbeitslosigkeit. Aber auch Fortbildung seitens des Arbeitgebers ist ein wichtiger Faktor. Vor allem in puncto Technologie und Digitalisierung ist es wichtig, zukunftsfähig zu bleiben. Das ist zum einen für den Erfolg des Unternehmens wichtig, zum anderen für die Zukunftssicherheit deines Jobs. Frag also ruhig schon direkt im Bewerbungsgespräch nach, wie die Maßnahmen für Weiterbildung aussehen.
#12 Chance auf Selbstverwirklichung
Ob ein Arbeitgeber gut ist oder nicht, kann auch davon abhängen, ob du deine eigenen Ideen einbringen und deine Talente einsetzen kannst. Oft bekommst du schon in der Ausschreibung einen ersten Eindruck, ob die nötigen Kenntnisse zu deinen Skills gehören. Aber Selbstverwirklichung kann auch anders aussehen: Möchtest du dich beispielsweise neben deinem Job ehrenamtlich engagieren, könnte dir der Arbeitgeber mit einer 4-Tage-Woche entgegenkommen.
#13 Soziales Engagement
Auch dein Arbeitgeber kann sich engagieren – das könnte für dich ebenfalls ein wichtiger Faktor sein. Dabei solltest du bedenken, dass das nach außen oft mehr Schein als Sein ist. Zwei Beispiele:
- Ein Unternehmen zeigt auf seiner Website sein Engagement für den Klimaschutz und unterstützt Baumpflanzprojekte. Firmenreisen werden jedoch überwiegend per Flugzeug gemacht; Tickets für den ÖPNV werden nicht gefördert.
- Eine Firma färbt ihr Logo während des Pride Month in Regenbogenfarben um. Der Arbeitgeber bietet Angestellten der LGBTQIA+-Community jedoch keine Safe Spaces; Diskriminierung durch andere Mitarbeiter*innen findet regelmäßig statt.
Gerade beim sozialen Engagement kann ein Blick nach innen mehr Erkenntnisse bringen als eine Betrachtung von außen. Denn Engagement kann auch dann stattfinden, wenn Unternehmen ihre Räumlichkeiten barrierefrei gestalten oder Rücksicht auf die Arbeitszeit- oder Urlaubsplanung Alleinerziehender nehmen.
Was macht einen guten Arbeitgeber sonst noch aus?
Dir fehlen nun noch weitere Faktoren? Das ist total okay, denn die Kriterien, die einen guten Arbeitgeber ausmachen, könnte man noch lange fortführen. Denn wie wir eingangs erzählt hatten: Die Merkmale eines attraktiven Arbeitgebers werden sehr subjektiv wahrgenommen. Was dir wichtig ist, hängt stark von deiner Lebenslage, deinen bisherigen Berufserfahrungen und deiner Persönlichkeit und Überzeugungen ab.
Daher unser Tipp: Wenn du auf Jobsuche bist und vielleicht schon die ersten Gespräche führst, schreib dir einmal auf, was deine eigenen Prioritäten sind. Gleiche dann ab, welche Kriterien ein potentieller Arbeitgeber erfüllt und welche nicht. Das kann dir deine Entscheidung leichter machen.
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