Wenn du das Wort Teambuilding hörst, was ist deine erste Reaktion: ein inneres „Oh yeah!” oder ein heimliches Augenrollen? Manche lieben Teambuilding, andere halten es für nervig und überflüssig. Dabei ist klar: Teambuilding ist total wichtig in der heutigen Arbeitswelt. Denn durch Teambuilding entsteht ein Wir-Gefühl. Das stärkt den Zusammenhalt im Team, sodass die gemeinsame Arbeit besser und effizienter läuft. Aber worauf kommt es an, damit ein spaßiges Event zum Teambuilding wird?
Und das erwartet dich:
- Was ist Teambuilding eigentlich?
- Die Vorteile von Teambuilding
- Teambuilding in der Theorie
- Teambuilding in der Praxis: 6 Spiele, Ideen und Aktivitäten
- Was tun bei Teambuilding-Muffeln?
- Auf die Planung kommt’s an!
- Nicht ohne dein Team!
Was ist Teambuilding eigentlich?
Unter Teambuilding versteht man Aktivitäten und Maßnahmen, mit denen die zwischenmenschlichen Beziehungen in einem Team verbessert und gestärkt werden. Das Ziel von Teambuilding ist, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu steigern – denn wer zufriedener ist, bringt auch bessere Leistungen im Job.
Teambuilding kann aber auch heißen, dass die einzelnen Leute im Team so aufeinander abgestimmt sind, dass sie im Zusammenspiel durch ihre verschiedenen Charaktereigenschaften, Stärken und Schwächen hervorragende Leistungen erbringen können.
Gut zu wissen: Neben Teambuilding gibt es auch den Begriff Teambonding. Beide haben das gleiche Ziel, aber meinen verschiedene Konzepte: Während es beim Teambuilding darum geht, durch gemeinsame Erfolgserlebnisse zusammenzuwachsen, liegt der Fokus beim Teambonding auf den zwischenmenschlichen Beziehungen. |
Die Vorteile von Teambuilding
Gerade in Zeiten von hybridem Arbeiten und angesichts des New-Work-Verständnisses ist es wichtig, nicht nur sich selbst, sondern sich auch als Team zu empowern, um effizienter zusammenzuarbeiten. Dabei ist Teambuilding mehr als der nette Plausch am Kaffeeautomaten oder der kurze persönliche Austausch am Anfang eines Online-Meetings. Denn Teambuilding …
- … steigert die Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit sowie das gegenseitige Vertrauen.
- … schafft es, eine Kultur der Zusammenarbeit zu etablieren.
- … hat einen positiven Effekt auf die Arbeitsmoral und die Produktivität des Teams.
- … lädt dazu ein, kreativ und unkonventionell zu denken.
- … unterstützt die Fähigkeit, als Gruppe flexible Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen.
- … schafft Verbindungen innerhalb von neuen Teams.
- … bringt frischen Wind in bestehende Teams.
Teambuilding in der Theorie
Zur Arbeit in Teams gibt es zahlreiche Theorien, denn Teams bilden sich nicht von heute auf morgen. Eine davon schauen wir uns mal genauer an, nämlich das Phasenmodell nach Tuckmann, das der Psychologe Bruce Tuckmann 1965 entwickelt hat. Es beschreibt fünf aufeinanderfolgende Schritte:
Forming (Orientierung)
Im ersten Schritt geht es darum, dass sich die Personen eines Teams kennen- und schätzen lernen sollen. Um ein Gefühl der Sicherheit zu bekommen, gilt es, Gemeinsamkeiten zu finden.
Storming (Konflikt)
Welche Rolle hat jede*r Einzelne*r innerhalb der Gruppe? Darum geht es in der zweiten Phase. Es kommt hier oft zu Konflikten und Machtkämpfen, da alle zwischen ihren Perspektiven, den eigenen Interessen und denen des Teams abwägen. Häufig ist die Teamleistung hier gering, dafür formen sich Strukturen und Rollen.
Norming (Kontrakt)
Wenn sich das Team mit seinen Rollen festgelegt hat, kann nun das Wir-Gefühl entstehen. Das Team hat eine gemeinsame Basis und kooperiert miteinander, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Die Motivation der Einzelnen sowie des Teams steigt und es herrscht eine wertschätzende Stimmung.
Performing (Kooperation)
Das Team handelt als Einheit und die Leistung pendelt sich ein. Dabei können die Rollen innerhalb eines Teams auch mal wechseln. Der Umgang miteinander ist offen und hilfsbereit; das Bearbeiten der Aufgabe läuft erfolgreich.
Adjourning (Auflösung)
Diese Phase ist nicht für alle Teams relevant, kann aber eine Rolle spielen, wenn jede*r nach Projektabschluss wieder dem Tagesgeschäft nachgeht, oder sich das Team neu zusammensetzt.
Manche Phasen können sich auch wiederholen, wenn beispielsweise im Projektverlauf ein weiteres Teammitglied dazukommt. Auch eine Veränderung der Aufgabenstellung kann dazu führen, dass ein Team eine oder mehrere Phasen wiederholt durchläuft.
Teambuilding in der Praxis: 6 Spiele, Ideen und Aktivitäten
Kommen wir nun zum praktischen Teil. Dazu werfen wir nochmal einen Blick auf unsere Eingangsfrage: Wenn du das Wort Teambuilding hörst, was stellst du dir dann vor? Ein lustiges Kennenlernspiel, bei dem man persönliche Dinge von sich preisgibt? Oder eher einen gemeinsamen Ausflug, zum Beispiel zum Geocaching? Tatsächlich kann Teambuilding ganz verschiedene Facetten haben. Hauptsache ist, dass sie auf das Ziel einzahlen, den Zusammenhalt zu stärken. Hier mal ein paar Beispiele, von denen einige auch online für Remote-Teams funktionieren:
Teambuilding-Spiel #1: Zwei Wahrheiten, eine Lüge
So geht’s:
Jede*r denkt sich zwei wahre und einen falschen Fakt über sich selbst aus („Ich spreche zehn Sprachen”, „Ich kann jonglieren”, „Ich habe keinen Führerschein”). Ein Teammitglied zählt seine drei Aussagen auf und die anderen müssen raten, welche der Wahrheit entsprechen und welche nicht. Dabei können sich die anderen untereinander austauschen, dürfen die Person aber nichts direkt fragen. Nach der Auflösung geht’s mit der nächsten Person weiter.
Das bringt’s:
Zum einen hat jede*r selbst die Möglichkeit, sich etwas Kreatives auszudenken. Zum anderen bietet das Spiel die Chance, andere besser kennenzulernen und auch miteinander in Kommunikation zu gehen.
✅ funktioniert auch virtuell
Teambuilding-Spiel #2: Learn & Lunch
So geht’s:
Das Team veranstaltet regelmäßig – wöchentlich oder monatlich – eine gemeinsame Mittagspause. Eine Person ist jeweils dafür zuständig, ein bestimmtes Thema dabei vorzustellen. Das kann ein praktisches Tool sein, ein spannendes Buch oder ein vergangenes Projekt. Hauptsache ist, dass alle etwas voneinander lernen können.
Das bringt’s:
Das Learn & Lunch stellt einen ungezwungenen Rahmen dar, um sich auszutauschen und etwas dazuzulernen. Dadurch, dass jede Person etwas anderes präsentiert, lernt man sich besser kennen und erweitert den eigenen Horizont.
✅ funktioniert auch virtuell
Teambuilding-Spiel #3: KI-Bilder raten
So geht’s:
KI-Bildgeneratoren wie Crayon können heutzutage witzige Visuals erstellen. Jede*r erstellt ein Bild mittels KI und teilt es mit den anderen Teammitgliedern. Die anderen müssen raten, wie der Befehl (Prompt) lautet, den man eingetippt hat, um das Bild generieren zu lassen.
Das bringt’s:
Neben dem Rumspielen mit KI-Tools macht dieses Teambuilding-Spiel vor allem Spaß! Man kann seiner Kreativität freien Raum lassen und wird vermutlich einiges zu Lachen haben.
✅ funktioniert auch virtuell
Teambuilding-Spiel #4: Powerpoint-Karaoke
So geht’s:
Einfach mal eine random Präsentation vortragen? Das ist hier möglich. Auf Kapopo lassen sich eine zufällig eine Präsentation zuteilen und tragen diese dem Team vor. Dabei ist alles erlaubt: Spaß, Lacher, Unterstützung aus dem Plenum, … Und wenn noch Tabuwörter und Pantomime dazukommen, wird’s umso komischer.
Das bringt’s:
Man verbessert die eigenen rhetorischen Fähigkeiten und lernt, spontan und kreativ zu reagieren. Gegenseitiges Mitfiebern und Mut machen bringen auch den Teamgeist voran.
✅ funktioniert auch virtuell
Teambuilding-Spiel #5: Salz & Pfeffer
So geht’s:
Zunächst braucht man eine Liste an Dingen, die zusammengehören: Salz und Pfeffer, Tag und Nacht, Sonne und Mond, Susi und Strolch, Elmex und Aronal, … Jeder einzelne Begriff wird auf Zetteln notiert. Jedes Teammitglied bekommt einen Zettel auf den Rücken geklebt. Nun mischt sich das Team und alle müssen herausfinden, was sie sind – und ihr jeweiliges Gegenstück finden.
Das bringt’s:
Das Team kann seine Kommunikationskompetenzen verbessern. Plus: Vermutlich spricht man auch mal mit Leuten, mit denen man im Arbeitsalltag nicht so viel zu tun hat. Auch schön!
🤝 klappt am besten vor Ort
Teambuilding-Spiel #6: Servietten-Pitch
So geht’s:
Das Team wird in Gruppen à zwei bis vier Personen aufgeteilt. Jede Gruppe bekommt ein Problem zugeteilt und erhält eine Serviette und Stift. Das kann beruflich sein, muss es aber nicht. Nun gibt’s zehn Minuten Zeit, um das Problem in der Gruppe zu besprechen und die Lösung auf der Serviette zu skizzieren. Dann präsentiert jede Gruppe ihren Teil.
Das bringt’s:
Das Team wird herausgefordert, gemeinsam eine Lösung für ein Problem zu finden. Aufgrund der Kürze der Zeit ist es wichtig, als Gruppe schnell zur Entscheidungsfindung zu kommen – und man lernt, möglichst einfach kreative Ideen zu finden.
🤝 klappt am besten vor Ort
Teambuilding: die Klassiker
Die Möglichkeiten zum Teambuilding sind nahezu unendlich. Und neben lustigen, niedrigschwelligen Spielen gibt es da natürlich auch einige Klassiker, die ein Team zusammenschweißen können. Vielleicht kennst du ja die eine oder andere Teamaktivität schon:
- Floßbau
- Seifenkistenrennen
- GPS-Schnitzeljagd
- Klettern
- Kochabend
Bei solchen Aktivitäten scheiden sich häufig die Geister, gerade weil sie so altbekannt scheinen. Daher lohnt es sich, mal über den Tellerrand hinauszublicken und neue Ideen wie beispielsweise Bogenschießen auszuprobieren – oder altbekannten Ideen einen neuen Twist zu geben. Das könnte sein, beim gemeinsamen Floßbau nur zu flüstern.
Teambuilding kann nur dann funktionieren, wenn es alle mit einbezieht. Je nach Aktivität kann es daher sinnvoll sein, eine externe Person dazuzuholen, die das Teambuilding leitet. Zur Inklusion zählt auch, dass introvertierte Menschen genauso mitgedacht werden müssen wie Teammitglieder mit Behinderungen. Manche Spiele und Aktivitäten können also manche Personen ausgrenzen. Eine Bestandsaufnahme des Teams sollte also immer an erster Stelle stehen, damit alle davon profitieren können. Eine Umfrage vorab kann dabei helfen. |
Was tun bei Teambuilding-Muffeln?
Vielleicht kennst du so eine Person, die nie Lust auf Teambuilding-Spiele hat und sich bei solchen Aktivitäten zurückzieht? Solche Menschen gibt es in (fast) allen Teams und das macht sie nicht zu schlechteren Teamplayern. Manche Personen sind vielleicht einfach zu schüchtern oder erkennen keinen an solchen Maßnahmen. Sie zeigen ihre Teamfähigkeit dann vermutlich eher im Arbeitsalltag. Es kann helfen, diese Teambuilding-Muffel davon zu überzeugen, was für einen Nutzen ein Spiel für die Arbeit hat.
Wer sich an Teambuilding wirklich gar nicht erfreuen kann, sollte auch nicht dazu gezwungen werden, mitzumachen. Also gestehe die Person erstmal ihre Zuschauerrolle zu – vielleicht mag sie sich ja später noch anschließen.
Auf die Planung kommt’s an!
Eine gute Organisation ist das A und O beim Teambuilding. Bevor man sich also Hals über Kopf in verschiedene Spiele stürzt, sollten vorab ein paar Punkte geklärt werden:
- Budget: Wie viel darf das Teambuilding kosten? Vorab einen Rahmen abzustecken, kann bei der Planung helfen.
- Team: Soll das Teambuilding für eine Abteilung oder die ganze Firma sein? Nicht alle Maßnahmen sind nämlich für jede Teamgröße geeignet.
- Ort: Wo soll das Teambuilding stattfinden? Virtuell? Vor Ort? Im Büro? Gerade bei stagnierenden Problemen kann es hilfreich sein, einen neutralen Ort außerhalb des Arbeitsplatzes zu suchen.
- Dauer: Wie lange soll das Teambuilding dauern – eine Stunde oder zwei Tage? Davon sind unter anderem Aktivitäten oder Verpflegung abhängig.
- Aktivität: Was soll im Teambuilding stattfinden? Spiele oder doch eher Team-Coaching? Das kann, je nach Ziel, unterschiedlich sein.
- Ablauf: Wie wird die Zeit des Teambuildings gestaltet? Ein grober Plan hilft, den Überblick zu behalten. Dabei sollten unbedingt kleine Verschnaufpausen und Mittagszeiten bedacht werden.
- Feedback: In einer Umfrage nach dem Teambuilding kann jede*r Einzelne*r nochmal angeben, was man gelernt hat und wie das Event gefallen hat. Das hilft bei der nächsten Planung.
Nicht ohne dein Team!
Ob Teambuilding-Aktivitäten ein Team nun erfolgreicher machen oder eine überflüssige Spielerei sind, hängt zum einen von der Planung und den Zielen ab – und davon, was man aus dem Teambuilding in den Arbeitsalltag mitnimmt. Zum anderen ist es ein subjektives Empfinden: Wer gerne im Team arbeitet und sich für die Menschen im Arbeitsumfeld interessiert, wird beim Teambuilding vermutlich aufblühen und eine unvergessliche Zeit haben.
Was natürlich im Teambuilding unerlässlich ist, ist ein tolles Team. Wie du das finden kannst? Zum Beispiel in deinem neuen Traumjob. Schau dir mal die Jobbörse von unserem Partner Workwise an und bewirb dich in wenigen Minuten ganz ohne Anschreiben:
Lösung: a bottle of water standing on top of a pyramide
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