In Zeiten von politischen Geschehnissen in der Ukraine, einer ewig andauernden Pandemie, eventuellem Jobverlust und finanziellen Sorgen? Es lässt sich immer leicht daher sagen: „Alles wird gut“. Aber oft will der Geist es nicht glauben oder das Gute sehen, wenn alles dunkel erscheint. Wir verstricken uns in negativen Gedanken und Gefühlen und kommen nicht in unsere Kraft. Schlimmer noch: wir können keine mentale Stärke aufbauen, wenn wir uns erstmal gedanklich in der Abwärtsspirale befinden.
Bin ich mental stark?
Der Begriff der mentalen Stärke kommt ursprünglich aus dem Sportbereich. Doch mittlerweile findet sich der Begriff in vielen Coachings zur Persönlichkeitsentwicklung wider. Denn wer sehr viele positive Eigenschaften besitzt, ist meist ein mental starker Mensch. Wer mental gefestigt ist, der verspürt weniger Ängste oder Zweifel. Insbesondere in schwierigen Situationen zeigt sich diese: wer sich trotz widriger Umstände noch auf seine Aufgabe fokussieren kann, ist mental stark genug, an sein Ziel zu kommen. Es gilt, fokussiert zu bleiben. Oft besitzen Menschen mit einer mentalen Stärke eine hohe Resilienz. Dies bedeutet, dass Fehler oder Rückschläge nicht unbedingt zu Frustration führt, sondern eher im Gegenteil.
Diese Eigenschaften machen dich aus
Denn wer in seinen Niederlagen Gutes sieht, sich nicht an Negativem festhält, sondern den Fokus auf die positiven Erfahrungen setzt, ist mental stark. Oft sind es Menschen mit einem gesunden Selbstbewusstsein, die um ihre Kraft wissen und sich nicht verunsichern lassen.
Wer neugierig ist und hohe Motivation hat, gleichzeitig auch ehrgeizig und flexibel ist, gilt als ein gefestigter Mensch. Veränderungen lassen starke Menschen nicht aus der Ruhe bringen und es fällt ihnen leicht, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Sie wissen, wo ihre Grenzen sind, und brauchen es anderen nicht recht machen. Ihre Willensstärke inspiriert und steckt andere an.
Mentale Stärke messen
Zur Messung der mentalen Stärke gibt es das sogentannte 4-C Modell, bestehend aus Confidence (Vertrauen), Control (Kontrolle), Commitment (Engagement) und Challenge (Herausforderung). Beim Modell wird die mentale Stärke als eine Kombination aus Selbstvertrauen und Resilienz gesehen. Wer zum Beispiel von seinen Fähigkeiten überzeugt ist, ein hohes Maß an Selbstwertgefühl hat, zielorientiert ist und sich auch Herausforderungen stellt, um sie als Chance zu sehen, gilt als mental stark.
Trainiere deine Stärke
Man kann seine mentale Stärke durchaus trainieren, in dem man sich auf sein Innerstes fokussiert. Kenne ich meinen Wert? Bin ich Veränderungen aufgeschlossen gegenüber und falls nicht, warum? Man kann sich schon stärken, wenn man sich gut vorbereitet.
Wer gut vorbereitet ist, kann seine mentale Kraft auch zu dem geforderten Zeitpunkt abrufen. Nicht umsonst trainieren Einsatzkräfte Extremsituationen, um entsprechend souverän und routiniert reagieren zu können. Das Funktionieren will trainiert sein. Wenn man lernt, mit seinen Gedanken umzugehen, sie in extremen Situationen auch mal auszublenden, kann das hilfreich sein, um überhaupt weiterzukommen.
Tschüss Zweifel
Sich selbst etwas einreden, hilft auch, sich ein wenig selbst zu stärken (und zu motivieren). Wer zu viele Zweifel hat, der zerstört ein wenig seinen eigenen Willen. Es ist immer gut, auch das Scheitern in Betracht zu ziehen, aber an dem Ziel festzuhalten und nicht zu viel zu grübeln. Wer grübelt, verliert sich in den Gedanken, anstatt konzentriert auf das Ziel zu setzen.
Motivationstrainer fordern oft auch auf, sich selbst immer wieder zu motivieren mit dem Spruch „Tschakka, du schaffst das!“ Es mag lächerlich klingen, aber sich immer wieder zu sagen, dass man es schafft und alles schaffen kann, manifestiert sich in der Art und Weise, wie wir später handeln.
Visualisiere deine Ziele
Wer noch stärker werden möchte, der visualisiert, was er erreichen will. Ob positive Gedankenbilder im Kopf oder einfach nur die Vorstellung, wie es ist, wenn man es geschafft hat. Im Sport ist es oft, als erster durchs Ziel zu kommen. Also warum nicht mal sich vorstellen, man sitzt im Rennauto, fährt als Erster über die Ziellinie und wird bejubelt?
Die Gedanken sind frei, wer sich das vor seinem inneren Auge vorstellt, gewinnt unglaublich an Kraft. Wer weniger an Gedankenbilder glaubt, sollte das tägliche Journaling in Betracht ziehen. Schriftlich per Hand seine Ziele festzuhalten, hilft ebenfalls, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und sich zu stärken. Sich Auszeiten zu nehmen und sich gezielt zurückzuziehen, um seine Gedanken und seine Ziele zu visualisieren, ist oft schon der richtige Weg, um stärker zu werden. Denn in der Ruhe liegt oft die Kraft.
Mentale Stärke dank Coaching
Oft schafft man die Rituale wie Tagebuch führen oder aber sich selbst motivieren nicht allein. Coaches können zeigen, wie man sich positiv stärkt oder positive Psychologie betreibt für mentale Stärke. (lies dazu gern unser spannendes Interview mit Christian Thiele, Experte für positive Psychologie). Manchmal reicht aber schon ein guter Freund, der dich bestärkt oder dir Zuversicht gibt, um dein Selbstbewusstsein wieder zu erlangen.
Stopp negative Gedanken
Wer allein zu seiner Stärke finden möchte, der verheddert sich oft in negativen Gedanken. Hier sollte man die Gedankenspirale unterbrechen und vor allem nicht in Selbstmitleid versinken. Wer sich in die Opferrolle begibt, kommt nur schwer aus den Gedanken heraus. Es hilft, seine Gedanken positiv umzuformulieren. Wie wäre es anstatt „Mir gelingt eben nie etwas“ mit den Worten: „Jetzt weiß ich, wie ich es anders schaffen kann“ – und schon verliert der Gedanke seine Negativität.
Und manchmal muss man sich und Dinge verändern, die Gegebenheiten akzeptieren und sich fragen: welche Chancen bietet es und welche Entscheidung kann ich für mich treffen, um meine Situation zu verbessern?
Wer aus schwierigen Situationen einen Ausweg schafft, der wird mit jedem Mal ein Stück stärker. Vertrauen in sich selbst darf und sollte man haben. Jeder von uns hat seine Stärken und ist ein kleiner Super(wo)man, wenn man nur an sich glaubt!
Leave a Comment
Pingback: Design Thinking und Innovations-Ökosysteme on 12. Juli 2022
Pingback: Mit Krisen umgehen - LEARNING DIGITAL Blog on 12. Juli 2022
2 COMMENTS