„Wie soll’s jetzt bloß weitergehen?” Diesen Satz haben viele von uns schon mal von Mitmenschen gehört oder vielleicht sogar selber gesagt. Aber wo kommt diese vermeintliche Perspektivlosigkeit eigentlich her und wie schafft man es, zum Beispiel mit ein paar Tipps und Übungen, die eigene positive Lebenseinstellung wieder zu bekommen und die Zukunftsangst zu überwinden? Das klären wir für dich in diesem Artikel.
Mit Zukunftsangst meint man die Angst vor den Dingen, die da vielleicht noch kommen werden. Zukunftsängste entwickelt man oft in Kombination mit einem persönlichen negativen Erlebnis oder einer Krise. Das kann die plötzliche Arbeitslosigkeit sein, das Ende einer Beziehung oder der Verlust eines geliebten Menschen. Aber auch die Auswirkungen des Klimawandels oder politische Krisen wie ein Krieg können Zukunftsangst schüren. Diese Auslöser sind Begebenheiten, die wir nicht vorbestimmen können.
Welche Zukunftsängste gibt es?
Krankheit
Die wohl am meisten verbreitete Zukunftsangst ist die Angst vor Krankheiten. Damit ist nicht nur die Angst gemeint, selbst an einer schweren Krankheit zu erkranken, sondern auch, dass Familienmitglieder ernsthaft krank werden. Dies wurde durch die Zeit der Pandemie noch verstärkt. Diese Sorgen beinhalten aber nicht nur die körperliche Gesundheit, nein, auch um das psychische Wohlbefinden werden sich Gedanken gemacht.
Politische Lage
Nicht nur die weltpolitische Lage, auch die Lage im eigenen Land kann zunehmend von Zukunftsängsten begleitet werden. Hauptthemen sind hierbei Kriege, die Klimakrise oder politische Entwicklungen und Entscheidungen. Es macht Angst, nicht zu wissen, wie es morgen in der eigenen Gesellschaft aussehen wird, auch mit Blick auf die eigene finanzielle Stabilität.
Altersarmut
Viele Menschen können es sich schlichtweg gar nicht leisten, finanzielle Rücklagen für ihr Alter zu bilden. Altersarmut kann jeden treffen, Frauen sind sogar noch stärker davon betroffen als Männer. Dazu kommt die Angst, im Alter vielleicht in ein Pflegeheim zu müssen und nicht genug Ersparnisse zu haben.
Arbeitslosigkeit
Die Anforderungen an Arbeitnehmer*innen verändern sich durch KI und Robotik rasant. Ganze Berufssparten werden eventuell verschwinden. Auch Personen mit einer professionellen Ausbildung und jahrelanger Berufserfahrung suchen teilweise immer länger nach einer neuen Stelle. Die Angst vor Arbeitslosigkeit geht oft einher mit der Angst, finanzielle Sorgen zu haben.
Einsamkeit
Einsamkeit in jedem Alter ist leider ein reales Problem. Ohne Partner*in oder ein stabiles soziales Umfeld fühlt man sich oft gesellschaftlich ausgegrenzt. Man verspürt keine Freude mehr und hat Angst, alleine alt zu werden.


Vorsicht vor der Negativspirale!
Auf viele Dinge oder Ereignisse haben wir keinen Einfluss. Dass auch du dich angesichts dessen manchmal machtlos und unsicher fühlst, ist eine normale Reaktion. Und damit bist du auch nicht alleine. Im schlimmsten Fall kann das allerdings zu einer sogenannten Negativspirale führen: Sich selbst abzuwerten, sich zu demotivieren, gepaart mit selbstzerstörerischen Gedanken und unrealistischen Erwartungen ist ein sicherer Weg nach unten in der Negativspirale. Dann muss es ganz klar heißen: STOP! Wenn du soweit bist, musst du dir professionelle Hilfe holen.
Falls du den Eindruck hast, dass Zukunftsangst dein Leben beherrscht und auch schon körperliche und/oder psychische Symptome hast, dann suche dir professionelle Hilfe. Wende dich also an deine*n Hausärzt*in. Bei Bedarf kann er*sie dir helfen, eine*n Psychotherapeut*in zu finden. |
Wie du Zukunftsangst überwinden kannst
Damit es nicht so weit kommt, können ein paar unscheinbare, aber wertvolle Tipps und Übungen dabei helfen, aus deinem Tief der Zukunftsängste allein herauszukommen:
#1 Der positive Tagesrückblick
Notiere dir jeden Abend drei Dinge, die gut, positiv oder schön waren. Das kann der schöne sonnige Tag heute sein, das Lächeln deiner Arbeitskolleg*innen oder das Erreichen eines Zieles. Notiere dir auch, was dein Beitrag zu diesen positiven Ereignissen war – zum Beispiel an diesem schönen sonnigen Tag einen Spaziergang in der Mittagspause gemacht zu haben. Das hilft dir, dich selbst zu reflektieren und dein Wohlbefinden zu steigern. Wenn du es schaffst, das Verhältnis von positiven Ereignissen zu verbessern und du deine positiven Gewohnheiten vermehrst, dann werden die negativen Tendenzen in deinem Leben vielleicht schon nach einer Woche reduziert und deine Lebensfreude beginnt zu steigen.
#2 Gespräche mit Freund*innen
Allein in seinem Kämmerlein über die eigenen Probleme zu grübeln, ist keine Lösung. Tausche dich über deine Ängste und negativen Gedanken mit Freund*innen oder Familienmitgliedern aus. Gespräche helfen dir, mal etwas rauszulassen, was dich schon länger belastet. Und deine Zuhörer*innen sind bestimmt empathisch und haben vielleicht sogar einige Tipps, die dir helfen werden. Nicht ohne Grund lautet ein Sprichwort: Geteiltes Leid ist halbes Leid.
#3 Keine Nachrichten sind gute Nachrichten
Du hast keinen Einfluss auf die schlechten Nachrichten, die permanent auf dich einprasseln. Der Psychiater Mazda Adli hat in einem Interview mit dem Deutschlandfunk genau dieses Thema erläutert, warum schlechte Nachrichten krank machen. Seiner Beobachtung zufolge sind es besonders jüngere Menschen, die das Gefühl haben, in einer Welt zu leben, in der die Zukunft unvorhersehbar sei – „und wo die nächste Gefahr gleich um die Ecke lauert“. Aber du kannst ja mal abschalten und keine Tagesschau oder Newsfeeds anschauen.
Das klingt simpel, aber hat eine enorme Wirkung. Wir konsumieren Nachrichten nur wegen unseres FOMO-Gefühls (Fear of missing out). Wir denken, wir verpassen etwas. Stichwort: soziale Medien. Realistisch gesehen sind 99 Prozent aller Nachrichten für uns persönlich überhaupt nicht relevant. Es ist egal, ob in Amerika ein Haus brennt. Es sei denn, es ist dein Eigenes. Das merkst du dann schon, ganz ohne Nachrichten. Mach einfach mal zwei Wochen Social Media Detox und schaue, wie es dir dann geht. Vielleicht kannst du so deine Zukunftsangst überwinden – zumindest ein wenig.
#4 Zukunftsangst überwinden mit neuen Zielen
Wenn du schon nicht die Dinge beeinflussen kannst, die in Zukunft auf dich zukommen werden, dann ändere jetzt Dinge, die dir im Weg stehen. Das können ganz kleine Dinge wie den Streit mit einem Bekannten beizulegen oder endlich im Sportstudio durchzustarten. Auch größere Dinge wie zum Beispiel den unbefriedigende Job, den toxische Chef oder die schlechten Karriereaussichten kannst du hinter dir lassen. Wir verbringen mehr Zeit mit unseren Arbeitskolleg*innen und im Büro als Zuhause. Da muss dein Bauchgefühl und das Arbeitsklima stimmen. Wenn das nicht passt, denke über einen Jobwechsel oder eine berufliche Weiterbildung nach, zum Beispiel bei LEARNING DIGITAL. Mit Tipps für eine berufliche Neuorientierung klappt das bestimmt. Gib deinem Leben wieder neuen Schwung und starte eine Reise in die Zukunft ohne Angst vor dem, was kommen wird. Denn eins ist sicher: Das Leben geht immer weiter.
Pingback: Was tun gegen Prüfungsangst? | LEARNING DIGITAL Blog on 14. August 2023
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